Schauspiel
Der „Kleine Prinz“ ist unsterblich

Nach harter Arbeit, viel Fleiß und Engagement beeindruckte die Oberstufen-Theater-AG aufs Neue im rappelvollen Foyer des Schlossgymnasiums Kirchheim.

Auch wenn die Sätze kurz sind: Auf der Bühne geht es beim „Kleinen Prinzen“ immer lebhaft zu.       Foto: Sabine Ackermann

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Das weltbekannte Zitat aus dem 1943 erschienenen Buch des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry war nur eines von vielen: Unter der Leitung von Sebastian Gekeler und Henriette Kirchner blieb es bei den von ihnen leicht abgeänderten Szenen mit kurzen Sätzen, die größtenteils mit einem aussagekräftigen Inhalt behaftet waren. „Alle Menschen sind Kinder, aber nur wenige können sich daran erinnern“, beginnt die Erzählerin, die nicht zuletzt als Souffleuse – da war sie nahezu arbeitslos – auch für das Schließen und Öffnen des Vorhangs verantwortlich war.

Nach der Bruchlandung in der Wüste trifft der Pilot auf den kleinen Prinzen, der ihn bittet: „Zeichne mir ein Schaf“. Doch daraus wird nichts, statt Ohren hat es Hörner. Schließlich weiß er sich zu helfen und malt eine Kiste, in der das Schaf drinnen sein soll. Damit zeigt sich der kleine Prinz zufrieden. Friedlich lebt er auf dem winzigen Planeten B612, liebt Sonnenaufgänge, eine Rose sowie seinen treuen Freund, den Fuchs.

Nach und nach tauchen die jungen Darsteller in weitere, teils skurrile Rollen ein, die sie jeweils großartig sowie textsicher umsetzen. Wie zum Beispiel der emsige Geschäftsmann. „In den 54 Jahren, die ich auf diesem Planeten wohne, bin ich nur dreimal gestört worden. 501.622.733 Sterne! Ich bin ein ernsthafter Mann, ich nehme es genau.“ Als ihn der kleine Prinz fragt, was er damit macht, antwortet der Geschäftsmann: „Nichts. Nada, rien, nothing. Ich besitze sie.“

Jede Figur sprach für sich, sei es die Rose, die Eitle, die Schlange, der König, der Geograf und die beiden Säufer, die das ältere Publikum zum Lachen brachten. Ohne satirisch zu übertreiben, nahm man ihnen die bedauernswerte Lage ab, beide resignierten und schämten sich, weil sie saufen. Nach jeder Szene honorierten die Zuschauenden die nicht selbstverständliche Leistung der Theater-AG mit viel Beifall, zu Recht. „Der war der Beste (Geograph) und der Laternenanzünder der Zweitbeste“, flüstert ein fünfjähriger Junge seiner Mutter zu. Erstaunlich, wie ruhig es im Foyer war und wie auch die Jüngsten bei dem nicht immer leicht verständlichen Dialog mehr oder weniger konzentriert zuhörten.

Besetzung bei der Theater-AG am „Schloss“

Mitwirkende der Klassen 7 bis Jahrgangsstufe eins waren Erzählerin (Hanna Bleher), Pilot (Julius Neugebauer und Samuel Grüner), Prinz (Hanna Nic, Kai Allegro und Benni Kühn), Geschäftsmann (Iris Steinmann), Rosen (Shaya Rousseau, Emily Borgwardt und Sara Pop), König (Samuel Nic), Eitle (Christina Vlad), Säufer (Lisa Oertmann, Yana Hölzel), Laternenanzünder (Maya Kull), Geograph (Ben Wagner), Fuchs (Cora Klopsch, Leni Gareiß), Schlange (Maria Titova), Stückretter für alles (Jonas Rössle und Svenja Hanuschka). ack