„Das habe ich so lange vermisst“, sagt eine Frau freudestrahlend zu ihrem Mann. Gemütlich schlendert sie die Kirchheimer Marktstraße hinauf, wirft einen Blick nach rechts, um kurz darauf nach links abzudriften und sich an einem Haushaltswarenstand gründlich umzusehen. Rührlöffel mit Smilie-Löchern baumeln dort an der Leine und Helferlein sämtlicher Art warten auf die Kunden. 80 Händler sind zugelassen. „Die waren nach der langen coronabedingten Pause seit dem Gallusmarkt im November 2021 alle froh und glücklich, dass sie wieder starten durften. Die Stimmung war deshalb durchweg gutgelaunt“, konnte Robert Berndt, Pressesprecher der Stadt Kirchheim, erfahren. An jeder Ecke riecht es anders: nach gebrannten Mandeln, nach Fenchel, Anis und Co. am Kräuterstand, nach Bratfett am Langosch-Wagen – und ohne die obligatorische Marktwurst geht es bei vielen schon gar nicht. „So, brauchad ihr en nuia Beasa“, fragt eine Frau, aus deren Rucksack eine lange Flaschenbürste ragt, ihre Bekannten. Die geben bereitwillig Auskunft: „Jo, fir d’Terrass.“ Ein paar Meter weiter, trägt ein Mann gleich zwei solcher Exemplare durch die Stadt. Alte Marktgänger sind wegen der teilweise neuen Aufstellungsorte der Händler etwas irritiert. So hat beispielsweise der beliebte Unterwäschestand vom Ende der Dettinger Straße seine Wühltische direkt am Rathaus aufgestellt. Corona ist beim Plausch immer wieder ein Thema, da trifft es sich gut, dass ein Händler eine große Auswahl an Masken im Angebot hat. Auch kleine Mädchen kommen auf ihre Kosten: Glitzer-, Einhorn- und Pferdemotiv-Kleidchen baumeln fröhlich im kalten April-Wind. ih/Foto: Markus Brändli
Der Märzenmarkt im April lockt bei Sonnenschein die Kaufwilligen nach Kirchheim