Am gestrigen Freitag stimmten sich die Ministerien laut Pascal Murmann, Pressesprecher des Gesundheitsministeriums, über die neue Corona-Verordnung noch ab. „Inkrafttreten sollen die verschärften Maßnahmen zur Maskenpflicht ab Montag“, bestätigte der Sprecher auf Anfrage. Das heißt für die Bürger, wer ab Montag, 25. Januar, im Einzelhandel einkaufen will oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, muss eine zertifizierte medizinische Maske - auch OP-Maske genannt - oder eine FFP2-Maske tragen.
Das Kürzel FFP bedeutet „Filtering Face Piece“. Erhältlich sind diese vornehmlich in den Apotheken und Drogeriemärkten der Stadt. Einzelne Lebensmittelläden verschenken medizinische Masken ab einem gewissen Einkaufswert. Gab es über den Jahreswechsel den zertifizierten Mund- und Nasenschutz in den Apotheken für über 60-Jährige noch kostenlos, müssen diese seit Mitte Januar aus dem eigenen Geldbeutel berappt werden. Für besonders gefährdete Personen, nämlich Senioren ab 60 Jahren, verschicken derzeit die Krankenkassen gerade Berechtigungsscheine.
Mit diesen kriegen die Empfänger sechs Masken für zwei Euro, und zwar jeweils in der Zeit von Januar bis Ende Februar und Ende Februar bis Mitte April. Ohne die diese Berechtigungsscheine bekommt man die Masken in den Klassen OP-Maske, FFP2-Maske sowie KN95 und N95 in allen Apotheken und Drogeriemärkten der Stadt. Wie von den Verkäufern zu vernehmen war, gibt es derzeit keine Engpässe bei der Belieferung mit Masken.
Wer seine Schutzmasken in der Kernstadt „normal“ einkauft, kann von Tag zu Tag durchaus Unterschiede feststellen. Während die FFP2-Masken im Einzelverkauf in Drogeriemärkten zwischen 3,95 Euro und 3,99 Euro liegen, bezahlt man teilweise 5,95 für ein Doppelpack oder beim Kauf von zehn Stück rund 20 Euro. Wie auf Anfrage in den Apotheken und Drogeriemärkten zu erfahren war, bestimmen auch bei den medizinischen Schutzmasken Angebot und Nachfrage den Preis. Je nachdem, woher die Masken geliefert werden, können die Stückpreise variieren und erreichen teilweise fünf Euro.
Was sich allerdings nicht ändert, ist die Eigenbeteiligung von zwei Euro für sechs Masken, wenn man einen Berechtigungsschein beim Einkauf vorweisen kann.
Die OP-Masken gibt es im Stadtgebiet ab 75 Cents. Bei größeren Mengen gibt es entsprechende Rabatte. „Diese medizinischen Masken gelten als Einmalmasken und sollten nicht länger als acht Stunden getragen werden“, empfiehlt Marco Junghans von der Mache-Apotheke. Zwischenzeitlich gibt es Aussagen, nach denen diese medizinischen Masken auch mehrfach verwendet werden können, wenn man sie im Backofen für eine Stunde mit exakt 80 Grad Celsius erhitzt und mindestens eine Woche an einem trockenen Ort hängen lässt. „Die Hersteller raten allerdings vom Mehrfachgebrauch ab“, erklärt Marco Junghans.
Der Onlinehandel bietet die Schutzmasken zwar auch an, einen markanten Preisvorteil gibt es allerdings im Internet nicht, wenn man bedenkt, dass noch Lieferkosten dazu kommen. Außerdem sollte man beim Onlinekauf auf die Lieferzeiten achten. Diese können nämlich derzeit deutlich länger sein.
Polizei kontrolliert nicht extra
Spezielle Kontrollen, ob nun jeder Bürger die richtige Maske trägt, soll es gemäß Michael Schaal, Polizeisprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, allerdings nicht geben. „Wir stellen uns nicht an die Bushaltestelle und kontrollieren ein- oder aussteigende Pendler.“ Die Polizei hält an den bisherigen Kontrollen fest. „Wenn aber ein Ladenbesitzer oder ein Busfahrer bei Verstößen gegen die Maskentragpflicht unsere Hilfe anfordert, sind wir rasch zur Stelle“, versichert der Polizeisprecher.