Kirchheim
Die Brücke, eine Krücke

Irene Strifler über bewegliche Ferientage

Bewegliche Ferientage sind eine tolle Sache. Mit ihrer Hilfe kommen Menschen, die auf Schulferien angewiesen sind, mal zu einem stressfreien langen Wochenende oder können die Urlaubsfahrt staufrei bewältigen. Umso toller, wenn die beweglichen Ferientage zu einer großen „Brücke“ führen, wie‘s so schön heißt, wenn wenige freie Tage mithilfe eines Feiertages und des Wochenendes zu einem Kurzurlaub anschwellen. Noch toller, wenn - wie in der jetzt ablaufenden Woche - perfektes Wetter in die Berge oder zum Städtetrip lockt.

Doch wer wann frei hatte, das erinnert an Roulette - dank Feiertag exakt in der Wochenmitte. In die Röhre schaute zum Beispiel das Lehrerehepaar, bei dem der Mann in Kirchheim unterrichtet und die Frau in Geislingen: Er hatte zum Wochenende frei, sie zu Beginn. Oder erst recht die Familie aus Kirchheim, deren jüngstes Kind eine städtische Grundschule besucht, das zweite die kreiseigene Max-Eyth-Schule und das älteste die Schöllkopf-Schule: Ersteres hat zum Wochenausklang frei, das nächste zum Beginn und das Dritte gar nicht. Fünftägiger Familienausflug? Fehlanzeige!

Ob ein Ferienblock jetzt überhaupt sinnvoll ist, gerade mal drei Wochen nach den Sommerferien und drei Wochen vor den Herbstferien, das fragen sich vor allem diejenigen, die in Sachen Urlaubsplanung völlig frei sind, also die wahren Nutznießer der Brücken. Sie erwarten schon gespannt den 1. Mai 2024. Der ist nämlich der nächste Feiertag, der mit mehr als einer Woche Abstand zu Schulferien auf einen Mittwoch fällt und sich für eine Riesenbrücke mithilfe zweier beweglicher Ferientage anbietet. Wer hat dann wohl vorher und wer nachher frei?