Hilfsprojekt
Die Chance ihres Lebens: Eine Kirchheimerin hilft Kindern in Malawi

Das afrikanische Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mithilfe von Spenden und Patenschaften schafft ein Kirchheimer Verein dort Perspektiven für Jungen und Mädchen. 

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Kirchheimerin Karin Schwaab möchte mit ihrem Verein möglichst Kindern eine Schulbildung ermöglichen. Foto: pr

Eine kräftezehrende Anreise liegt hinter der Kirchheimerin Karin Schwaab. Stundenlang war sie unterwegs, um vom malawischen Flughafen nach Likoma Island zu gelangen. Die Insel im Malawisee ist ihr nicht unbekannt – vier Mal war sie dort bereits zu Gast. Besucht hat sie die Wisdom Academy, an der Schülerinnen und Schüler die Chance ihres Lebens bekommen. Vielen begabten Jugendlichen bleibt der Zugang zu Bildung verwehrt, denn noch im vergangenen Jahr lebten mehr als 70 Prozent der malawischen Bevölkerung in extremer Armut. Die Kosten für eine weiterführende Schule können viele nicht stemmen.

 

Vor drei Jahren gegründet

Vor drei Jahren wurde der Kirchheimer Verein „Schule als Chance in Malawi“ gegründet. Die 32 Mitglieder möchten mit ihrer finanziellen Unterstützung jungen Malawiern eine Zukunftsperspektive durch Schulbildung ermöglichen. Karin Schwaab startete das Hilfsprojekt mit ihrem Ehemann Friedrich zunächst in Eigenregie.

Der Verein, von dem sie nun Erste Vorsitzende ist, entstand im Nachgang. Bei ihrer Reise im Oktober hat sie sich die aktuelle Situation vor Ort angeschaut. „Das kann man sich nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Leute dort leben“, erzählt sie betroffen. Sie beschreibt einfachste Hütten aus Lehmwänden und notdürftige Dächer aus Plastiktüten. Geschlafen wird auf dünnen Matten, die tagsüber zusammengerollt werden. Die freigewordene Fläche wird dann zum Wohn- und Esszimmer. Lebensmittel sind ebenfalls kostbares Gut in vielen Familien, denn das Land leidet unter einer ständig ansteigenden Inflation.

Für zwei Mädchen sucht Karin Schwaab derzeit eine Patenschaft. Foto: pr

Zwei Mal die Woche kann die Schule dank der Spendengelder kostenlose Mittagessen anbieten. Auf dem malawischen Festland hat der Verein einen Acker erworben. Dadurch können sie flexibel auf finanzielle Engpässe reagieren oder auch Mais und Getreide gegen Reis eintauschen. Auch der Bau einer Bibliothek wurde realisiert, um die staatliche Registrierung und damit verbundene Fördergelder zu erhalten.

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Kirchheimerin Karin Schwaab möchte mit ihrem Verein möglichst Kindern eine Schulbildung ermöglichen. Foto: pr

 

Zurück aus dem Ruhestand

Karin Schwaab unterrichtete 23 Jahre lang an der internationalen Vorbereitungsklasse der Kirchheimer Alleenschule. Ihr Besuch kam dem malawischen Schuldirektor Charles Tunthuwa demnach sehr gelegen. Die 70-Jährige versuchte, den Schülerinnen und Schülern ein sauberes Schriftbild beizubringen. „Jedes Jahr schreiben sie einen Brief an ihre Paten in Deutschland – die Buchstaben und Wörter sind jedoch kaum zu entziffern“, erzählt Schwaab. Viel wichtiger war für sie jedoch die Aufklärung über Verhütung und Schwangerschaft, denn allein im vergangenen Jahr sind fünf Schülerinnen ungewollt Mutter geworden. Die Mädchen mussten allesamt die Schule verlassen. Verhindert werden soll das durch kostenfrei zur Verfügung stehende Kondome. Auch Aids ist in Malawi eine weit verbreitete Krankheit.

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Kirchheimerin Karin Schwaab möchte mit ihrem Verein möglichst Kindern eine Schulbildung ermöglichen. Foto: pr

 

Jeder Euro hilft

Aktuell gibt es zwei Mädchen an der Wisdom Academy, denen eine Patenschaft fehlt. Mit Spenden möchte der Verein außerdem Schulbücher und ein Motorrad kaufen. Das Motorrad ist dringend notwendig für den Transport ins Krankenhaus – aktuell werden Erkrankte zwei Kilometer auf den Rücken anderer getragen. Der Verein wünscht sich, mit seinem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ die Schule in Malawi weiterhin erfolgreich unterstützen zu können.

 

Infos gibt es bei Karin Schwaab unter der Nummer 01 76/47 27 63 33 und auf der Homepage des Vereins: www.schule-malawi.de