Kirchheim
Die Kirchheimer Feuerwehr probt den radioaktiven Notfall

Strahlenschutzübung 34 Einsatzkräfte in Spezialausrüstung haben in Kirchheim den Ernstfall durchgespielt.

Für den Ernstfall gewappnet: Die Übung wurde erfolgreich abgeschlossen. Foto: pr

Am Parkplatz des Schlossgymnasiums in Kirchheim wurde ein radioaktiver Strahler entsorgt – so lautete die Übungsannahme der Strahlenschutzgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim am Montagabend. 

Eine aufmerksame Frau sah das Radioaktivzeichen auf einer Verpackung in der Nähe der Glascontaineranlage am Schlossgymnasiumsparkplatz und verständigte wenig später die Feuerwehr über den Notruf 112. 

Dieses Szenario war die Ausgangslage für die jährliche landkreisübergreifende Strahlenschutzübung der Freiwilligen Feuerwehren aus Kirchheim, Ostfildern und Göppingen, welche mit ihren Fahrzeugen und Spezialausrüstung am jenem Montagabend gegen 19.15 Uhr anrückten. Zuerst galt es mit den zwei ABC-Erkundungsfahrzeugen im Umkreis der Einsatzstelle die Strahlenquelle einzugrenzen und im Umfeld die Strahlungswerte zu ermitteln. Diese wurden dann an die Einsatzleitung kommuniziert, um den weiteren Einsatzverlauf planen zu können.

Derweil platzierten sich in der Nähe die weiteren Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen, um dann zur Einsatzstelle durch den Einsatzleiter abgerufen zu werden. Zügig wurde die Einsatzstelle durch die einzelnen Mannschaften eingerichtet und der Angriffstrupp als Dreiertrupp mit Melder zur Suche des Strahlers ausgerüstet.

Zwischenzeitlich hat der Trupp des GW-Mess aus Ostfildern den Gefahrenbereich rund um die Containeranlage eingegrenzt, sodass unter Vornahme von zwei Angriffstrupps die Strahlungsquelle gesucht werden konnte. Ein umschlossener Strahler wurde zwischen entsorgtem Unrat gefunden, anschließend in einem Stahlfass gesichert und verwahrt. Die anschließenden Messungen der Einsatzstelle und die fortlaufenden Messungen der Umgebung ergaben keine erhöhten Werte.

Alle sich im Gefahrenbereich befunden Einsatzkräfte wurden anschließend über einen Dekontamination-Platz noch ausgemessen. Hier wird geprüft, ob sich diese Personen mit radioaktivem Material verschmutzt haben und die Einsatzkleidung vor Ort akribisch ausgezogen werden muss, sodass eine Kontaminationsverschleppung oder gar eine Inkorporation – also die Aufnahme gefährlicher Stoffe in den Körper – vermieden wird.

Nach rund zwei Stunden war der arbeits- und personalintensive Übungseinsatz beendet. Insgesamt waren 34 Einsatzkräfte mit sechs Fahrzeugen beteiligt. Ein Highlight war der neue Abrollbehälter Atem-/Strahlenschutz der Feuerwehr Göppingen, welcher zum Einsatz kam und noch im Detail besichtigt werden konnte.

Im Anschluss an die Übung dankte Stadtbrandmeister Michael Briki für das Zusammenarbeiten der unterschiedlichen Organisationen. Er hoffe auf keinen Einsatz dieser Art, jedoch sei man durch die Übungen gut vorbereitet. pm