Kirchheim. „Unaufgeregt, ruhig, entspannt“ - so beschreibt Udo Bangerter, Pressesprecher des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, die Situation rund um das Kirchheimer ateck-Hotel. Seit Freitag sind dort 15 Heimkehrer aus China untergebracht, die aus der „Coronavirus-Provinz“ Hubei mit Militärflugzeugen über Paris nach Stuttgart gekommen waren. Um jede Gefahr auszuschließen, dass die 15 Menschen - unter denen sich auch fünf kleine Kinder befinden - mit der Krankheit infiziert sein könnten, leben sie in Kirchheim vorerst unter quarantäneartigen Bedingungen.
Sie sind in einem separaten Trakt des ateck-Hotels untergebracht, werden medizinisch betreut und regelmäßig untersucht. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist zuständig für ihre Versorgung mit Nahrung und sonstigen notwendigen Dingen des Alltags. Es gibt auch einen eigenen kleinen Außenbereich für die 15 Quarantäne-Hotelgäste. Er ist abgezäunt, sodass es auch über diesen Weg zu keinem Kontakt mit Außenstehenden kommen kann. Selbst innerhalb der kleinen Schicksalsgemeinschaft ist der Kontakt sehr eingeschränkt. Sollte also jemand wider Erwarten doch die Krankheitserreger in sich tragen, besteht keine Gefahr, dass er dann gleich alle anderen 14 „Mitbewohner“ in Kirchheim anstecken könnte.
Udo Bangerter erklärte gestern auf telefonische Nachfrage des Teckboten auch, warum das DRK-Heim im Hohenreisach nicht als Unterkunft dienen konnte: „Wir waren dabei, das Haus herzurichten und es für die Aufnahme von China-Rückkehrern vorzubereiten. Aber es bietet höchstens für zwölf Personen Platz und nicht für 15.“ Weil die Arbeiten im Hohenreisach nun „auf halber Strecke“ liegengeblieben sind, sollen sie in den kommenden Tagen noch zu Ende gebracht werden: „Da geht es beispielsweise darum, Kabel zu verlegen, damit jeder Raum auch sinnvoll als Einzelzimmer genutzt werden kann.“ Sollte also weiterer Bedarf bestehen, Rückkehrer unterzubringen, würde theoretisch auch das Hohenreisach zur Verfügung stehen.
Zur Aufregung, die in Kirchheim und Umgebung wegen der möglichen Ansteckungsgefahr herrscht, meint Udo Bangerter: „Nach wie vor gibt es keinerlei Anzeichen für eine Erkrankung. Die Quarantäne wird bald gar nicht mehr auffallen.“ Andreas Volz