Kirchheim
Die Stadt Kirchheim arbeitet an ihren Schulen

Sanierungen Die Beträge, die Kirchheim in den nächsten Jahren in Schul- und Kindergartengebäude investiert, summieren sich auf über 55 Millionen Euro. Abriss und Neubau sind nicht mehr so oft vorgesehen. Von Andreas Volz

In den Sommerferien wird an den Schulen viel gearbeitet – und die Präposition ist dabei einmal wörtlich zu nehmen: „an“ den Schulen. Wer sonst jahraus, jahrein „in“ den Schulen arbeitet, darf sich im Sommer zurecht eine Auszeit nehmen. An den einzelnen Gebäuden, an denen das ganze Jahr über vor allem der Zahn der Zeit nagt, wird in den Sommerferien dagegen traditionell gebohrt, gehämmert und geschraubt.

In Kirchheim sind derzeit besonders betroffen die beiden Gymnasien sowie die Eduard-Mörike-Grundschule in Ötlingen. Am Schlossgymnasium steht noch der Umbau eines NWT-Raums an, und auch die Mensa muss dringend erweitert werden. „Digitale Infrastruktur und Brandschutz sind bei solchen Arbeiten immer dabei“, sagt Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer im Pressegespräch zum Ferienende.

Allerdings sind die Arbeiten am Schlossgymnasium so umfangreich, dass sie erst in den Sommerferien 2024 abgeschlossen sein dürften. 4,6 Millionen Euro sind für dieses Projekt veranschlagt, und danach soll es nahtlos weitergehen: „Wenn wir mehr Plätze in der Mensa haben, brauchen wir dort auch mehr Essen. Deswegen ist in einem zweiten Schritt die Küche zu erweitern.“ Weitere 2,3 Millionen Euro sollen zu diesem Zweck in den Haushaltsplan für 2024/25 aufgenommen werden.
 

LUG: Generalsanierung für 20 Millionen

Am Ludwig-Uhland-Gymnasium (LUG) geht es um die Generalsanierung der Bauteile C und D. „Der Gemeinderat hat dem bereits grundsätzlich zugestimmt.“ Trotzdem schlagen Kosten in Höhe von 19,9 Millionen Euro zu Buche, die im Haushalt erst einmal zu finanzieren sind. Was jetzt allerdings begonnen hat, ist die Brandschutzsanierung der Bauteile A und E.

Was Schulbauten betrifft, spricht Günter Riemer von einem grundlegenden Wandel der Vorgehensweise: „Früher hat man mehr Flickwerk betrieben. Heute saniert man lieber grundlegend und hat dann am jeweiligen Gebäude auf Jahre hinaus wieder Ruhe.“ Ähnliches gelte für die Sanierung als solche: „Statt auf Abriss und Neubau zu setzen, gibt man heute dem Erhalt von alten Gebäuden, die in der Grundsubstanz noch gut sind, ein höheres Gewicht.“ Beide neuen Grundsätze kommen also am LUG zur Anwendung.

An der Eduard-Mörike-Schule sind für Brandschutz, digitale Infrastruktur und den Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Diese Arbeiten sollen ebenfalls in den Sommerferien 2024 beendet sein.

Anders sieht es an der Alleen­schule aus: Dort sind die Sanierung der alten Sporthalle, der NWT-Räume und der digitalen Infrastruktur „im Wesentlichen abgeschlossen“. Kostenpunkt:
3,1 Millionen Euro.

Fast bescheiden nehmen sich da die Punkte Brandschutzsanierung und digitale Infrastruktur an der Außenstelle der Konrad-Widerholt-Grundschule auf dem Schafhof aus. Für Kosten in Höhe von 730 000 Euro sollen diese Arbeiten ebenfalls bis Ende der Sommerferien 2024 fertig sein.

Im kommenden Haushaltsplan sind auch Mittel für eine Erweiterung der Freihof-Grundschule einzustellen. An der Wollmarktstraße soll ein Neubau entstehen – zur Unterbringung eines weiteren Grundschulzugs, der Ganztagsbetreuung und einer Mensa. 4,2 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.
 

Auch Kindergärten gehen ins Geld

Die Summen für die Schulbauten sind gewaltig genug. Es geht aber weiter mit den Kindergärten. Der Eichwiesenkindergarten in Lindorf soll im November bezugsfertig sein. Knapp 3,2 Millionen Euro hat das Projekt dann verschlungen. Der Kindergarten im Bildungshaus Nabern soll 5,8 Millionen Euro gekostet haben, wenn er im August 2024 bezogen werden kann. Im Anschluss müsste dann die Sanierung der Grundschule Nabern folgen – für rund 2,2 Millionen Euro.

Für die neue Kindertagesstätte in der Tannenbergstraße werden sogar 9,4 Millionen Euro fällig. Im Oktober soll die Beauftragung eines Generalunternehmers folgen. Die Fertigstellung ist bereits für Juli 2025 vorgesehen.

Der Naturkindergarten auf dem Galgenberg soll noch im laufenden Jahr in Betrieb gehen. Für den Naturkindergarten in Jesingen seien mittlerweile alle Fragen des Naturschutzes geklärt. „Wir warten auf die Genehmigung und könnten dort ungefähr ein Jahr später den Betrieb aufnehmen. Für den Jurtenkindergarten auf dem Schafhof soll der Baubeschluss wohl Anfang 2024 fallen. Das sind die baulichen Planungen, zu denen Günter Riemer anmerkt: „Ein anderes Problem besteht darin, genügend Personal für die Betreuung zu finden.“