Spendenaktion
Die Teckboten-Weihnachtsaktion setzt ein positives Zeichen in schwierigen Zeiten

Mit Spannung erwarteten die drei Organisationen, wie hoch die Spendensummen ausgefallen sind. Geschäftsführer Joachim Matheis konnte jeweils 23.800 Euro übergeben. 

Joachim Matheis, Geschäftsführer des Teckboten, (mitte) überreicht den stattlichen Scheck symbolisch. Die drei Organisationen Soziales Netz Raum Weilheim, Chai, das „Zentrum für Menschen mit Migrationsvorsprung – Schwerpunkt Flucht“ und der Arbeitskreis Leben Nürtingen-Kirchheim, erhalten je ein Drittel des Betrags. Foto: Carsten Riedl

Die Freude war groß bei den drei Organisationen, als sie vom Geschäftsführer des Teckboten, Joachim Matheis, die Schecks überreicht bekommen haben. Unsere Leserinnen und Leser haben stolze 71.400 Euro für die 45. Teckboten-Weihnachtsaktion gespendet. Der Arbeitskreis Leben Nürtingen-Kirchheim, das Soziale Netz Raum Weilheim und Chai, das „Zentrum für Menschen mit Migrationsvorsprung – Schwerpunkt Flucht“ können sich nun über jeweils 23.800 Euro freuen. 

„Ich finde den Betrag bemerkenswert in diesen wenig rosigen Zeiten. Vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg und Inflation ist das Ergebnis bemerkenswert und die Weihnachtsaktion immer eine tolle Gemeinschaftsaktion in der Teckregion“, sagte Joachim Matheis. Viele Organisationen und Vereine, Firmen und Einzelspenden haben dazu beigetragen. „Es gab nicht nur Geldspenden, sondern auch Aktionen und Events, Konzerte und Verlosungen, und es wurden Kuchen gebacken für die gute Sache. Dafür will ich mich bei allen bedanken“, sagte der Geschäftsführer. Sobald der Startschuss für die Aktion mit einem Bank-Scheck gefallen ist, gehe es Schlag auf Schlag weiter. „Wir müssen nicht lange bitten und betteln“, freut er sich.

 

Ohne Menschen wie Sie, würde unsere Gesellschaft weit weniger gut funktionieren.

Joachim Matheis, Geschäftsführer des Teckboten

 

Die Arbeit, die bei den drei Projekten geleistet wird, verdiene höchsten Respekt. „Ohne Menschen wie Sie, würde unsere Gesellschaft weit weniger gut funktionieren“, sprach Joachim Matheis den haupt- und ehrenamtlich Aktiven ein Lob aus. 

„Beste Genesung – aus der Klinik sicher im Alltag ankommen“, heißt das neue Projekt, das der Verein Soziales Netz Raum Weilheim künftig anbieten will. Hintergrund ist, dass Patienten oft frühzeitiger aus dem Krankenhaus entlassen werden, Zuhause aber noch häufig auf Unterstützung angewiesen sind. „Das bedeutet beispielsweise, dass Ehrenamtliche ein Rezept aus der Apotheke holen, Einkäufe erledigen oder die Menschen zum Arzt begleiten“, erläuterte Rosemarie Bühler, Koordinatorin des Sozialen Netzes, die schon bei einem ersten Netzwerktreffen dabei war. „Wir wollen neue Ehrenamtliche gewinnen und waren auch schon in Schulen. Wir freuen uns auf den Startschuss Ende dieses Jahres – und über das Geld als gute Ausgangsbasis“, sagte sie. Kurt Junginger, Vorsitzender des Sozialen Netzes, ist optimistisch, neue Mitstreiter zu finden. „Wir denken da auch an frische Ruheständler, die eine Person für etwa zwei Wochen betreuen – und dann wieder in ihren Campingbus sitzen können. Die Aufgabe ist zeitlich begrenzt“, sagte er.

Chai steht unter der Trägerschaft der Bruderhaus-Diakonie und ist im Mehrgenerationenhaus Linde in Kirchheim untergebracht. Geflüchtete Menschen erhalten hier Beratung zum Beispiel zu den Themen Sprachkurse, Wohnraum, Arbeitserlaubnis, finanzielle Leistungen und Kindergartenplatz. Darüber hinaus sollen Projekte und Aktionen wie interkulturelle Kochabende, Tanzkurse oder Schwimmkurse angeboten werden. „Wir haben viele Ideen zum Thema Flucht und Asyl, die wir umsetzen wollen“, sagte Helena Saidi. Im Chai gibt es sämtliche Formen der Sozialberatung für alle Lebenssituationen. Ihre Kollegin Layla Bagli arbeitet bei Jet, dem „Treffpunkt Einstieg Job für anerkannte Flüchtlinge“. „Wir sind projektfinanziert. Wir hoffen, dass es weitergeht“, sagte sie. Das Geld der Teckboten-Weihnachtsaktion finanziert die Arbeit und Aktionen der Ehrenamtlichen.

„Der Betrag ist nicht selbstverständlich in diesen schwierigen Zeiten“, freut sich Kathrin Paul-Prössler, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Leben Nürtingen-Kirchheim. Der AKL engagiert sich für Menschen in Lebenskrisen und bei Neigung zum Suizid sowie deren Angehörige. „Vor allem in der dunklen Jahreszeit, wenn die Menschen auf sich zurückgeworfen sind und weniger Kontakte nach außen haben, ist unsere Hilfe wichtig. Genauso wichtig ist es, dass unsere Beratung immer kostenlos ist“, erklärte sie. Das Angebot umfasst Einzelberatungen durch Fachkräfte, ehrenamtliche Krisenbegleitung, Präventionsarbeit mit Jugendlichen, Schulungsangebote für Fachkräfte und einen offenen Treff, um Isolation und Einsamkeit entgegenzuwirken. „Da wir uns zu 50 Prozent aus Spenden finanzieren, entlastet uns die Summe aus der Weihnachtsaktion sehr, um unsere Arbeit aufrechterhalten zu können“, sagte Lena Schmidt, beim AKL für Fundraising zuständig.