Kirchheim
Drogenprozess geht vorerst weiter

Justiz Da der 41-jährige Angeklagte aus Weilheim zu seiner Rolle schweigt, gibt es fünf zusätzliche Verhandlungstage.

Kirchheim/Weilheim. Das Strafverfahren wegen Rauschgifthandels gegen einen 41-jährigen Mann aus Weilheim ist am gestrigen Dienstag am Stuttgarter Landgericht fortgesetzt worden. Es geht um Drogen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro. Hauptfigur der Deals soll ein bereits verurteilter 31-Jähriger aus Beuren sein.

Es handelt sich um einen von drei verschiedenen Rauschgiftprozessen, die derzeit am Stuttgarter Landgericht gegen Angeklagte aus Weilheim, Metzingen und Kirchheim verhandelt werden. Das Verfahren gegen den 41-Jährigen hat am 1. Dezember begonnen. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, von 2022 bis zum Frühjahr 2023 mit großen Mengen Marihuana und Kokain – hauptsächlich im Raum Nürtingen und Weilheim – gehandelt zu haben (wir berichteten). Ein richterliches Angebot, gegen Geständnis einen Strafrabatt zu bekommen, hat der Mann allerdings noch nicht akzeptiert.

Angebot nicht akzeptiert

Am gestrigen zweiten Verhandlungstag zeigte sich durch die Vernehmung eines polizeilichen Sachbearbeiters aus Esslingen, dass im Hintergrund der Drogengeschäfte ein 31-Jähriger aus Beuren die Fäden gezogen hat. Der Mann wurde bereits im Juni dieses Jahres von einer Großen Strafkammer am Stuttgarter Landgericht wegen 33-fachen Handeltreibens mit Rauschgift zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Ihm wurde nachgewiesen, Drogen im Wert von 100 000 Euro – teils auch an den jetzigen Angeklagten – verkauft zu haben.

Kokain im Kilobereich

Von ihm soll der jetzt angeklagte 41-Jährige größere Mengen, hauptsächlich auch Kokain, im Kilobereich bezogen haben. Dies will die Polizei, die das Treiben des Angeklagten offensichtlich schon monatelang beobachtet hat, durch das Mithören und Mitlesen seiner Audio-Handy-Daten und Chats herausgefunden haben. Dabei habe man mitbekommen, dass zwischen ihm und dem 31-Jährigen unglaublich große Mengen Kokain vermittelt worden seien. Die Datensätze hat die Polizei aufgezeichnet und gestern über den großen Bildschirm im Stuttgarter Gerichtssaal den Richtern präsentiert. Da der Angeklagte inzwischen schon am ersten Prozesstag eine Art Teilgeständnis abgelegt hat, aber noch keine Angaben zu den Einzelheiten seiner Rolle in der Gruppe macht, hat das Gericht noch fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt.

Im Fall eines 36-jährigen Angeklagten aus Deizisau soll am heutigen Mittwoch das Urteil gesprochen werden. Hier hat der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Bernd Winckler