Bildung
Ehemaliger Kirchheimer Schulleiter baut neues Exzellenzgymnasium auf

Der ehemalige Rektor des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums, Alexander Kirmse, wird Leiter des neuen MINT-Exzellenzgymnasiums mit Internat in Bad Saulgau.

Kultusministerin Theresa Schopper mit Alexander Kirmse in Stuttgart. Foto: Kultusministerium

In Bad Saulgau entsteht ein Bildungsprojekt von besonderer Tragweite: das MINT-Exzellenzgymnasium. Im Schuljahr 2026/27 öffnet die Schule als Internat für besonders begabte und interessierte Schüler im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ihre Pforten. Designierter Leiter der Schule: Alexander Kirmse, der ehemalige Rektor des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums (LUG).

 

Zielgruppe sind leistungsfähige Schülerinnen und Schüler, nicht zwingend Hochbegabte.

Alexander Kirmse über das MINT-Exzellenzgymnasium

 

Das MINT-Exzellenzgymnasium geht auf einen Beschluss des Landtags von 2017 zurück und soll als Leuchtturmprojekt für die MINT-Bildung fungieren. „Es wird ein Exzellenzgymnasium mit Internat, das die Klassenstufen 10 bis 12 umfasst und leistungsfähige, interessierte Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg und ganz Deutschland anspricht“, erläutert Kirmse.

Er hat von 2011 bis 2015 das Ludwig-Uhland-Gymnasium in Kirchheim geleitet. „Wir wollten eigentlich in Kirchheim bleiben“, sagt er. Doch dann erhielt er ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte: Die Schulleiterstelle der Deutschen Internationalen Schule in Kapstadt. Also ging er nach Afrika.

Dorthin hatte es den studierten Physiker und Mathematiker seit seinem Berufsstart als Lehrer immer wieder gezogen. „Meine erste Station als Lehrer war in Windhoek“, sagt Kirmse. An der „Deutschen Höheren Privatschule“ in Namibia arbeitete er von 1999 bis 2002 als Gymnasiallehrer. Es folgte eine Zwischenstation am Gymnasium Hechingen, bevor Südafrika folgte, wo er bis 2011 an der Deutschen Internationalen Schule in Pretoria arbeitete. Von dort wechselte er als Schulleiter nach Kirchheim. Im Vorfeld hatte er berufsbegleitend einen Masterstudiengang Schulmanagement absolviert.Vier Jahre hielt er es im Ländle aus, um schließlich wieder nach Südafrika zu gehen: Von Juli 2015 bis Dezember 2023 war er Schulleiter der Deutschen Internationalen Schule Kapstadt in Südafrika.

Seit Anfang des Jahres ist Kirmse Referent für MINT-Fächer und Begabungsförderung am Regierungspräsidium Tübingen. Von dort aus koordiniert er den Aufbau der Schule. Zurzeit wird die ehemalige Japanische Schule umgebaut und erweitert.

Bis zum Start des Schulbetriebs will er auch in die Gegend von Bad Saulgau umziehen. Die Schule sieht Kirmse als Leuchtturmprojekt, das bundesweit Schule machen könnte. Zum Start soll alles stimmen. „Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Wir wollen die Schule so entwickeln, dass sie den besonderen Bedürfnissen der zukünftigen Schülerinnen und Schüler gerecht wird.“ Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Unternehmen. Die Schüler werden durch Praktika und Projekte praktische Erfahrungen sammeln können, die sie auf zukünftige Studien- und Berufslaufbahnen vorbereiten. „Die Kooperation mit universitären Abteilungen und Industrieunternehmen ist zentral. Es geht darum, junge Talente zu fördern und ihnen praxisnahe, herausfordernde Erfahrungen zu bieten“, erläutert Kirmse.

Die neue Schule hat 200 Plätze 

Bad Saulgau biete durch seine Lage ideale Bedingungen für das Gymnasium. Zahlreiche Weltmarktführer haben ihren Firmensitz in der Region. Hochschulen wie die Uni Konstanz, oder die DHBW in Ravensburg liegen in der Nähe. „Daraus wird ein Netzwerk entstehen“, ist sich Kirmse sicher. Die Schule soll rund 200 Plätze haben, aufgeteilt auf 64 Schüler pro Jahrgang. Neben dem regulären Unterricht werden spezielle Lehrpläne entwickelt, die Platz für zusätzliche Praktika und Projekte schaffen. Sogenannte „Enrichment-Programme“ werden zusätzlich angeboten, um Schüler in aktuellen Forschungsthemen und Wettbewerben zu fördern.

Damit der richtige Schülermix die Schule besucht, soll es ein Aufnahmeverfahren geben. „Die Zielgruppe sind leistungsfähige Schülerinnen und Schüler, nicht zwingend Hochbegabte“, betont Kirmse.