Kiez Kebab – dein Berliner Döner“: So heißt Kirchheims neuester Imbiss, den Hasret und Serhan Biliktü am Samstag um 13 Uhr in der Metzgerstraße eröffnen. Die beiden leben in Weilheim und hatten bislang keine Jobs in der Gastronomie, sondern arbeiteten als Angestellte. Jetzt wagen sie den Schritt in die Selbstständigkeit, mit Hasret Biliktü als Geschäftsführerin.
„In Deutschland gibt es schon so lange Dönerläden, aber nur wenige in der 2.0-Variante. Es war schon immer unser Traum, einen coolen Dönerladen zu haben“, erzählt Serhan Biliktü und zeigt stolz auf das, was aus dem Geschäft, das schon zuvor ein Schnellimbiss war, geworden ist. Tatsächlich ist der Raum in der Metzgerstraße 6 nach der Kernsanierung nicht wiederzuerkennen. Die Decke ist schwarz gestrichen, die Wände sind mit Backsteinen verkleidet. Schimmernde grüne Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Auch die Küche wurde komplett erneuert.
Hingucker ist jedoch ein raumhohes Graffiti, das sich über zwei Wände erstreckt, erstellt vom Künstler Scotty Seventysix. Neben dem Brandenburger Tor ist das Kirchheimer Rathaus abgebildet, dazu ein Bär, der herzhaft in einen Döner beißt. „Uns war klar: Wenn wir einen Dönerladen aufmachen, müssen wir uns irgendwie abheben“, sagt Biliktü.
Das soll zum einen über die Optik des Ladens gelingen, zum anderen über die Zutaten. Während überall auf regionale Zutaten gesetzt wird, stammt das Kalb- und Hähnchenfleisch im „Kiez Kebab“ tatsächlich von einem Großhändler aus Berlin, ebenso wie die Soßen. „Wenn ich mich schon ‚Berliner Döner‘ nenne, soll auch Berliner Fleisch drin sein“, sagt Biliktü, der vor Kurzem in der Hauptstadt war und das Fleisch getestet hat. Der Spieß besteht zum größten Teil aus Fleischscheiben und nur zu einem geringen Teil aus Hackfleisch, was als besonders hochwertig gilt. „Deshalb dürfen wir unser Produkt auch tatsächlich Döner Kebab nennen“, erklärt er. Auf der Suche nach den perfekten Kichererbsenbällchen für die Vegetarier ist er aktuell noch.
Das Fladenbrot wird in Stuttgart gebacken und vor Ort getoastet. Das Ehepaar hat sich bewusst dagegen entschieden, das Brot selbst zu backen, um die Abläufe einfach zu halten und mit möglichst wenig Personal auszukommen. „Am Anfang werde ich meine Frau im Laden unterstützen“, sagt ihr Ehemann. Nach der Eröffnung will er über Instagram mit der Personalsuche beginnen.
Langfristig will Serhan Biliktü sich jedoch aus dem Kirchheimer Laden herausziehen und am Ausbau der Marke „Kiez Kebab“ arbeiten. Geplant ist ein Food Truck, mit dem bei Festivals oder privaten Feiern Catering angeboten werden kann. Außerdem möchte der Familienvater gerne weitere Läden eröffnen oder Franchisenehmern ermöglichen, „Kiez Kebab“-Filialen zu eröffnen.
Auf die Zusammenarbeit mit den anderen Ladeninhaberinnen in der Metzgerstraße freuen Biliktü und seine Frau sich sehr. „Wir hätten den Laden nicht gemietet, wenn diese anderen Geschäfte nicht dagewesen wären“, sagt er. Ganz im Kiez-Geiste will das Ehepaar daran mitwirken, dass die kleine Gasse lebendig bleibt. Und weil in der Metzgerstraße gemeinsame Aktionen Tradition haben, werden am Eröffnungstag auch die anderen Geschäfte mitfeiern. Biliktü hat ordentlich die Werbetrommel gerührt und freut sich auf die ersten Gäste. „Wir haben den größtmöglichen Spieß bestellt und viele Helfer organisiert“, sagt er.