Kirchheim. Für dieses Wetter sind sie bestens gerüstet: Die acht jungen Wasserbüffel im Kirchheimer Wiestal haben den Regenmassen der vergangenen Woche beharrlich getrotzt. Jetzt nutzen sie den durchweichten Boden, um neue Matschstellen zum Suhlen anzulegen. Durch ihre Tritte und ihren Appetit schaffen die aktuell rund eine halbe Tonne schweren Kolosse über die Zeit ein strukturreiches Biotop und viele offene Stellen, von denen andere Arten profitieren. Am Wochenende trafen sich rund 30 Nabu-Aktive aus den Landkreisen Göppingen, Rems-Murr und Esslingen sowie der Landeshauptstadt zu einem Regionaltreffen. Im Mittelpunkt stand die Exkursion ins Wiestal und der Austausch untereinander sowie mit dem Nabu-Landesvorsitzenden Johannes Enssle.
Der Nabu hat im Naturschutzgebiet „Wiestal mit Rauber“ seit 1976 aus Eigenmitteln und mit Spenden rund 60 Flächen erworben, mit einer Gesamtgröße von etwa zehn Hektar. „Eigentum ist für uns der beste Naturschutz, weil wir als Eigentümer die wirkungsvollsten Maßnahmen ergreifen können“, betont Dieter Ilg, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Teck. Im Jesinger Wiestal zeigt sich, dass dieses Konzept funktioniert. Beim Spaziergang waren die Wasserbüffel zwar nur von Weitem zu sehen, dafür zeigte sich ein seltenes Schwarzkehlchen, das dieses Jahr im Gebiet gebrütet hat. Auch Sumpfrohrsänger, Neuntöter und Feldschwirl jagen auf den Wiesen nach Insekten. Das nasse Frühjahr hat dem Grasfrosch geholfen, der nun in vielen Wasserkuhlen seinen Laichballen ablegen konnte. Weil die Büffel vergangenes Jahr gerne im Teich waren, ist dieser vom dichten Bewuchs befreit, sodass die Erdkröte laichen konnte. Die kleinen Hüpfer sind schon wieder ausgezogen. pm