Kirchheim
Ein Bildungshaus für acht Millionen

Neubau Die Stadt Kirchheim will in Nabern einen neuen Kindergarten an der Seestraße bauen und die Grundschule bis Frühjahr 2024 sanieren. Der alte Kindergarten wird anschließend abgebrochen. Von Andreas Volz

Nabern wird kräftig umgestaltet: Bis 2024 soll an der Seestraße ein Bildungshaus entstehen, also eine Kombination von Kindergarten und Grundschule: Im rechten Winkel zur Schule entsteht der Kindergartenneubau, parallel zur Seestraße - in etwa an der Stelle, an der einmal die alte Gießnauhalle stand. Wo die beiden Gebäude, Schule und Kindergarten, über Eck aufeinandertreffen, erhalten sie ein gemeinsames Foyer. Über diesen Gebäudeteil werden beide Flügel erschlossen. Es gibt dort gemeinsame Räume, auch solche, die sich separat für Elternabende nutzen lassen.

Der Kindergarten soll künftig fünf Gruppen beherbergen - zwei Gruppen für Kinder unter drei Jahren sowie drei Gruppen für ältere Kinder. Ab Sommer 2022 soll der Neubau entlang der Seestraße entstehen. Bezugsfertig wäre er, wenn alles nach Plan verläuft, bereits ein Jahr später. In den Sommerferien 2023 wird dann der bisherige Kindergarten umgerüstet, weil er vorübergehend als Schulgebäude dient. Im Schuljahr 2023/24 steht nämlich die Sanierung des Schulgebäudes an. Wenn im Frühjahr 2024 die Grundschule wieder in ihr angestammtes und frisch saniertes Gebäude zurückkehrt, steht für den alten Kindergarten schließlich der Abbruch an.

Baubeginn Anfang 2022

Weitere Arbeiten betreffen einen Kanal, der über das Gelände verläuft und verlegt werden muss, weil er nicht überbaut werden darf. Hinzu kommen Parkplätze sowie eine Fluchttreppe am Schulgebäude. Das alles soll im Frühjahr 2022 erledigt sein, also noch bevor der Kindergartenbau beginnt.

Die Kosten für den Neubau liegen bei 5,3 Millionen Euro. Hinzu kommen die Außenanlagen, deren Gestaltung 480 000 Euro kos­ten soll. Die Grundschulsanierung schlägt mit weiteren zwei Millionen Euro zu Buche sowie mit zusätzlichen 290 000 Euro für die Außenanlagen. Angesichts von Gesamtkos­ten für das Bildungshaus, die sich zum jetzigen Standpunkt bereits auf mehr als acht Millionen Euro summieren, fallen die Kosten für die Kanalverlegung mit 220 000 Euro vergleichsweise bescheiden aus.

Im Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft und Umwelt, der Entwurfsplanungen und Kostenberechnungen zur Kenntnis genommen und bereits erste Ausschreibungen freigegeben hat, lobte Sabine Bur am Orde-Käß (Grüne) die Standortentscheidung und das Umzugskonzept. Hans-Peter Birkenmaier (Freie Wähler) sah es dagegen kritisch, einen Generalunternehmer zu beauftragen. Auch beim Heizungskonzept, das eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vorsieht, fragte er nach, ob eine Geothermie-Wärmepumpe letztlich nicht wirtschaftlicher sei.

Kirchheims Erster Bürgermeis­ter Günter Riemer stellte fest, dass das Verfahren mit dem Generalunternehmer längst beschlossen ist: „Es ist nicht so, dass wir das jetzt vorschlagen. Da gab es mehrere Varianten.“ Birgit Spann, die Leiterin des Sachgebiets Hochbau, sprach von einem „Modellprojekt - um zu sehen, ob das zu einer kürzeren Bauzeit führt“. Immerhin sorge schon die Holzbauweise für schnellere Bauzeiten, weil sich auf diese Weise vieles vorfertigen lässt. Zur Heizung meinte sie, dass drei Varianten zur Debatte standen. Eine Pellet-Heizung sei aber recht schnell ausgeschlossen worden. Die Geothermie wiederum habe gegenüber der Luft-Wasser-Wärmepumpe einen entscheidenden Nachteil: „Da ist der Invest deutlich höher.“