Verbundenheit
Ein eigenes Autokennzeichen für Kirchheim?

„KIT“ ist wieder im Gespräch, nachdem ein Volkswirt der Heilbronner Hochschule das Thema ins Rollen gebracht hat. Oberbürgermeister Bader würde ein eigenes Autokennzeichen begrüßen. 

So könnte ein eigenes Autokennzeichen für Kirchheim aussehen: KIT, aber auch KUT käme in Frage. Foto: Carsten Riedl

Was es mit „NT“ für Nürtingen bereits gibt, könnte jetzt auch für Kirchheim Realität werden: ein eigenes Autokennzeichen. Ins Rollen gebracht hat die Thematik Ralf Bochert, Volkswirt und Professor für Destinationsmanagement an der Hochschule Heilbronn: Vor Kurzem hat er die Rathäuser von 320 großen Kreisstädten in Deutschland angeschrieben und eigene Stadtautokennzeichen vorgeschlagen. Darunter auch Kirchheim mit dem Kennzeichen „KIT“.

OB Pascal Bader hat die Idee sogleich angesprochen: „Ein eigenes Autokennzeichen würde Kirchheim als eigenständige Stadt deutlicher hervorheben und die Identifikation mit unserer Stadt stärken“, betont er. „Es bietet eine Möglichkeit, das Besondere und Einzigartige unserer Stadt nach außen zu tragen.“ Ein eigenes Kennzeichen könne zur Imagesteigerung und Bekanntheit Kirchheims beitragen und ein positives Bild sowohl innerhalb der Bevölkerung als auch über die Stadtgrenzen hinaus vermitteln. „Es wäre ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt.“ Darüber hinaus könne so die Position Kirchheims im Landkreis weiter gefestigt werden.

OB fragt die Bevölkerung

Doch wie würde ein eigenes Autokennzeichen in der Bevölkerung ankommen? Diese Frage hat Bader beschäftigt, weshalb er auf Instagram eine „sicherlich nicht repräsentative“ Umfrage startete. Teilgenommen haben 314 Nutzerinnen und Nutzer. Davon haben sich 56 Prozent für ein eigenes Kennzeichen ausgesprochen. „20 Prozent finden das bisherige Kennzeichen ausreichend, während es für 24 Prozent keine große Rolle spielt.“

Das Thema jedenfalls scheint die Gemüter zu bewegen, denn es wurde auch fleißig kommentiert. „Ich finde das super und würde das Kennzeichen sofort wechseln“, war da zum Beispiel zu lesen. Oder: „Schöne Idee. Warum nicht, ich finde, es lockert auf und schafft Raum für Individuelles“. Aber es gab auch Stimmen wie „Haben wir wirklich keine anderen Themen?“, „Ein Zebrastreifen bei der Teck-Grundschule wäre wichtiger“ oder „Schöner lässt sich Provinzialität nicht in Buchstaben fassen“. Eine Instagram-Nutzerin sprach sich gegen das Kennzeichen KIT aus, weil „es so englisch klingt“. Sie fragte: „Was für ein KIT? Survival Kit? Tool Kit?“. Ein anderer meinte: „Warum nicht KUT?“, wobei dann sogleich scherzhaft die Antwort kam: „Wegen der Knight-Rider-Fans“ – eine Anspielung auf die Fernsehserie Knight Rider aus den 80ern mit dem sprechenden Auto K.I.T.T.

„Ob KIT oder KUT – das ist eine Einladung zur Bürgerbeteiligung“, sagt dazu Ralf Bochert. Er hält KUT zwar formal für richtiger, schlug aber trotzdem KIT vor. Auch der OB betont: „Meiner Meinung nach hat KIT einen deutlich positiveren Klang als KUT“. Möglich wären beide Kennzeichen, wobei sich der Kirchheimer Gemeinderat bereits im Jahr 2012 mit der Thematik befasst und sich für KIT ausgesprochen hatte.

Grundsätzlich gibt Bader zu bedenken: „Es ist korrekt, dass es zahlreiche wichtige Themen gibt, die uns momentan beschäftigen. Angefangen vom Neubau von Kitas, der Sanierung von Schulen, Straßen, Hallen, der Schaffung von Wohnraum“. Aber: „Das heißt nicht, dass man eine solche Initiative für ein eigenes Kfz-Kennzeichen nicht unterstützt. Ich halte es auch unter dem Aspekt des Stadtmarketings für eine interessante Initiative“.