Welcher Ort könnte schöner sein für ein Fest als das Freilichtmuseum Beuren?“, sagte die Erste Landesbeamtin Dr. Marion Leuze-Mohr, die Landrat Heinz Eininger vertrat. Nachdem am 17. Mai in Wernau die offizielle Jubiläumsveranstaltung für das 50-jährige Bestehen des Landkreises Esslingen stattgefunden hatte, gab es am Sonntag das Fest für die Bürgerinnen und Bürger.
„Es ist ein prosperierender Landkreis, in dem man gerne lebt“, betonte die Rednerin. Sie dankte allen, die den Tag ermöglicht hätten, sowie den Gästen, die sich trotz der Hitze auf den Weg gemacht hatten. „In Baden-Württemberg gibt es nur fünf Landkreise, die sich ein Freilichtmuseum leisten“, sagte die Museumsleiterin Steffi Cornelius. 1973 sei der Landkreis entstanden, bereits sechs Jahre später habe man über das Museum nachgedacht. 1985 fiel der Startschuss. „Die Geschichte des Museums, das in diesem Jahr 38 wird, ist eng mit der des Landkreises verbunden.“ Die ersten Gebäude seien aus den Altkreisen Esslingen und Nürtingen und von den Fildern gekommen. „Den 50sten Geburtstag unseres Trägers zu feiern, bedeutet auch, zurückzublicken und in die Zukunft zu schauen. Wir haben viel durchgestanden und auch viel erreicht.“
Musik und Mitmachangebote
Die Museumsleiterin dankte allen Mitwirkenden und begrüßte im Festzelt die Jazzgruppe „Dibraya“, zehn junge Musikerinnen und Musiker der Kunsthochschule Yellin in Giv’atajim. Die Band sorgte für Stimmung und erhielt sehr viel Beifall. Auf der Bühne waren den Tag über auch die Tanzjugend in Echterdinger Tracht, das Kreisjugendblasorchester, der Männerchor TonArtM sowie der Musikverein Beuren und Folkmusik G. Walter & J. Treyz zu hören.
Im Museumseingang waren mehrere Stände und Attraktionen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen aufgebaut. Auch sie hat einen Geburtstag zu feiern. Zu beachtlichen 175 Jahren gab es ein Glücksrad mit vielen Preisen sowie ein Schätzspiel. Wer das Gewicht eines Goldbarrens erriet, hatte stündlich die Chance auf tolle Hauptgewinne. Der Stand war natürlich immer dicht umlagert. Hier gab es auch den gemeinsamen Bildband von Landkreis und Kreissparkasse, der über die Sammlung Ruoff oder das Inklusionsprojekt Pfulb berichtet. Gegenüber hatte der Verkehrs- und Tarifverbund einen Infostand.
Im Schatten gemütlich gemacht hatte es sich der Handarbeitskreis des Fördervereins, der Kissen, Kinderbälle oder Gestricktes anbot. Im Kühlen saß auch Thomas Dobrowitz aus Schorndorf, der nach historischen Vorbildern Holzlöffel schnitzte. Viele weitere Vorführungen und natürlich die Gebäude und Ausstellungen zogen das Publikum an. Im Genusszentrum gab es Köstliches mit Kirschen, die Landfrauen boten Hübsches aus Papier und Mitmachaktionen an, das Backteam scheute keine Hitze und backte in Dauerschleife Dätscher oder Flachswickel. Kinder konnten mit kleinen Treckern Heuballen umrunden, auf der Slackline balancieren, Nisthilfen bauen oder Honigbienen kennenlernen. Auch der Rettungswagen der DRK Bereitschaft Neuffen, die zusammen mit den Maltesern im Einsatz war, durfte einmal von innen erkundet werden. In Kooperation mit der Medius Klinik als gemeinnütziger Gesellschaft des Landkreises konnten Gäste ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen. „Durch die Hitze momentan haben wir definitiv mehr Einsätze“, sagte Sophia Fischer, Notfallsanitäterin in Ausbildung. Neue Kolleginnen und Kollegen seien sehr willkommen.
Viel Spaß für alle Generationen gab es auch beim Team des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb. In alten Einmachgläsern konnte man kleine Gärten bauen oder Vogelstimmen kennenlernen. Infostände ergänzten das große Angebot.