Spatenstich
Ein neues Gebäude für das Technische Hilfswerk Kirchheim

Das Gebäude, in dem der THW-Ortsverband Kirchheim aktuell untergebracht ist, platzt aus allen Nähten. Im Gewerbegebiet Kruichling rollen ab sofort die Bagger für den Neubau. 

Beim Spatenstich für das neue THW-Gebäude flog nicht Erde, sondern Sand. Foto: Carsten Riedl

Beim Spatenstich für das neue Gebäude des THW-Ortsverbands Kirchheim herrscht das, was der Ortsbeauftragte Dr. Andreas Baumann „typisches Katastrophenschutzwetter“ nennt. Es regnet ohne Unterlass, die Rednerinnen und Redner kämpfen mit feuchten Manuskripten, die immer wieder drohen, davonzuflattern. Dennoch überwiegt die Freude, dass es nach langer Planung endlich losgeht im Gewerbegebiet Kruichling. „Das symbolisiert einen neuen Abschnitt für unseren Ortsverband“, sagt Dr. Andreas Baumann.

Seit 1996 hat der Ortsverband des Technischen Hilfswerks seinen Sitz in einer Liegenschaft, die an das Technische Zentrum in der Henriettenstraße angrenzt. Allerdings ist das Gebäude längst zu klein geworden, rund doppelt so viel Platz wäre nötig. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die Eigentümerin sämtlicher Gebäude des Bundes ist und beim Neubau als Bauherrin auftritt, hat bei der Stadt Kirchheim das Grundstück im Kruichling erworben, auf dem der Spatenstich stattfand. Dort wird das zweiteilige Gebäude errichtet. In zwölf Garagen werden die Einsatzfahrzeuge des Ortsverbands Platz finden. Dazu kommen Technik- und Umkleideräume, ein Jugendraum, ein Material- und Geräteraum, ein Unterrichts- und Aufenthaltsraum, die Küche sowie Büros. Die Einfahrt in das Grundstück erfolgt über die Marie-Curie-Straße und führt auf den Hofplatz, der für Ausbildungs- und Übungszwecke genutzt wird.

„Wir freuen uns, dass wir das THW als verlässlichen Partner, auf den wir in Krisenfällen setzen können, hier in Kirchheim haben“, sagte Dr. Pascal Bader, der gemeinsam mit Günter Riemer zum Spatenstich gekommen war . Als Vertreter der Landespolitik waren die Abgeordneten Dr. Natalie Pfau-Weller und Andreas Schwarz präsent. Bader erinnerte an die Unwetter im Jahr 2021, nach denen es in Kirchheim zu größeren Überschwemmungen gekommen war. „Das waren wir wirklich dankbar, dass Sie die Feuerwehr mit Ihren Pumpen unterstützt haben“, sagte er zu den Helferinnen und Helfern, die trotz des widrigen Wetters in großer Zahl erschienen waren. Bader zeigte sich beeindruckt von den vielen jungen Menschen, die im THW-Ortsverband aktiv sind. „Auf Ihre Jugendarbeit können Sie wirklich stolz sein“, sagte er. Im Ortsverband arbeiten über 100 aktive Helferinnen und Helfer mit, dazu 100 Junghelfer im Alter zwischen sechs und 18 Jahren.

Was man über das THW wissen muss

Das THW (Technisches Hilfswerk) ist die Einsatzorganisation des Bundes für den Bevölkerungsschutz, getragen von über 88.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften und rund 2400 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit technischem Fachwissen und Spezialgerät leistet das THW auch im internationalen Bereich technisch-logistische Hilfe.

Der Ortsverband Kirchheim ist einer von 668 Ortsverbänden, die jeweils über Bergungsgruppen und Fachgruppen mit spezieller Ausstattung verfügen. Diese THW-Kräfte können im Fall von größeren Schadenslagen auch bundesweit zur Hilfe herangezogen werden.

Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren werden spielerisch an die Arbeit im THW herangeführt. Gegliedert in drei Altersgruppen nehmen Jugendliche von zehn bis 18 Jahren an zunehmend komplexeren Ausbildungen und Übungen teil. pm