Kirchheim. „Drei, zwei, eins“: Dieses Motto gilt für die Fraktion der Frauenliste, die sich komplett aus dem Kirchheimer Gemeinderat zurückgezogen hat. Sie war zur Kommunalwahl Ende Mai nicht mehr angetreten und hat somit ihr ganz eigenes Kapitel der Kirchheimer Geschichte vorerst beendet.
Das Motto passt auf die Fünf-Jahres-Zeiträume der Fraktionsmitglieder: Über drei volle Wahlperioden hinweg hat Dr. Silvia Oberhauser seit 2004 die Frauenliste im Ratsrund vertreten, zunächst gemeinsam mit Brigit Müller. 2009 kam Eva-Frohnmeyer-Carey hinzu, die nun also zwei Amtsperioden hinter sich gebracht hat. Durch ihre Wahl war die Frauenliste zu einem dritten Mandat gekommen und hatte dadurch den Fraktionsstatus erreicht. 2014 hat Sabine Lauterwasser den Sitz von Birgit Müller übernommen. Für sie endet also die eine Wahlperiode, die sie für die Frauenliste im Gemeinderat verbracht hat. Sie setzt ihre Arbeit nun in der Fraktion der Grünen fort - während ihre beiden bisherigen Mitstreiterinnen aus dem Gremium ausscheiden.
Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker war sich bei der Verabschiedung aber ziemlich sicher, dass die politische Tätigkeit der Ex-Stadträtinnen damit nicht beendet ist. „Eva Frohnmeyer- Carey bezieht klare Positionen und nimmt kein Blatt vor den Mund“, sagte sie in ihrer zeugnishaften Abschiedsbeurteilung. „Sie zeigte kein Verständnis für zögerliches Handeln und diskutierte auch gerne nach Sitzungsende noch weiter.“ Das werde sie in Zukunft außerhalb des Gremiums tun - vor allem, wenn es um Klimaziele und Nachhaltigkeit geht.
Akzeptanz war schnell erworben
Als Frau der ersten Stunde lobte die Oberbürgermeisterin insbesondere Silvia Oberhauser: „Hut ab, wie Sie sich damals in die Gemeinderatsthemen eingearbeitet haben.“ Schon in kurzer Zeit habe sie sich Akzeptanz und Anerkennung erworben: „Mir fällt kein Thema ein, für das Sie sich nicht eingesetzt hätten. Und wo Sie sich festgebissen haben, ließen Sie nie locker.“ Das werde sie auch über das Ende ihrer Gemeinderatstätigkeit hinaus weiterführen.
Sabine Lauterwasser blickte zum Ende der gemeinsamen Frauenlisten-Ära mit den beiden Stadträtinnen zurück auf eine bereichernde Zeit, die mit viel Arbeit und Engagement verbunden war: „Ich habe in dieser Zeit gelernt, dass es sich lohnt, für eine Sache zu kämpfen.“ Andreas Volz