Auch am achtzehnten – dem letzten – Tag ist das Weindorf ein Ort der Begegnung: Zwar nicht brechend voll, aber sehr gut besucht. Das Publikum ist bunt durchmischt: Treue Stammgäste, die den Rebensaft zu schätzen wissen und Neulinge, die Bier oder Hochprozentiges mal außen vorlassen wollen. So wie Kevin und Niklas, die ganz begeistert vom Hauswein rosé sind. „Wir lernen gerade das Genießen“, verraten die Kumpels, die sich dazu ein schlichtes Tafelwasser gönnen.
Ein, zwei Höhenmeter weiter, hinter dem dicken, roten Seil, ist das Thema Genuss ein ganz anderer Akt: Ein Hand-in-Hand-gehender Ablauf, bei dem das Gastronomen-Quartett, bestehend aus Robert Ruthenberg, Marius Tim Schlatter, Mario Adornetto und Deny Scarlino, einschließlich der jeweiligen Sterneköche und den zahlreichen Mitarbeitern den Besuchern vorführt, wie Akkordarbeit in diesem Gewerbe aussieht. Die Rede ist von den drei durchweg gut angenommenen Gourmet-Sonntagen, in denen jeweilige Sterneköche ein Drei-Gänge-Menü mit einem vorherigen „Amuse-Bouche“ kreierten.
So wie Can Basar, der im Sekundentakt seinen Speisen mit einem Estragon-Zweig, einem Löffel „Velouté vom Basilikum“ oder überraschenderweise einem Stück gegrillter Oktopus (stand nicht auf der Weindorf-Homepage) den letzten Feinschliff gab.
Was für ein „strukturiertes“ Gewusel rund um die weißen Teller, die mit ihrem dominanten Rand quasi auf der „A8“ des Weindorfs eng an eng beieinanderstanden. Ein Schauspiel, das zahlreiche Besucher zum Fotografieren herlockte, die dann bisweilen ehrlicherweise wie die Medienbeauftragten, oft im Wege standen. Tatsächlich hörte man nichts klirren. Respekt gebührt nicht zuletzt den vielen jungen Aushilfskräften vom Service, die trotz des Stresses und der Hitze, die nach dem Regenguss steil nach oben ging, allesamt extrem freundlich blieben.
Erst Kfz-Mechaniker gelernt, dann hohe Kochkunst
So wie Can Basar, der als erstes eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker begann, um dann seiner wahren Leidenschaft, dem Kochen, nachzukommen. Nach seiner Ausbildung beim Stuttgarter Restaurant „Zum Ackerbürger“ und mehreren Stationen verbrachte er während des Lockdowns ein Jahr in Lateinamerika und ist nun aktuell als Küchenchef im „Riva by Tristan Brandt“ in Pforzheim tätig. Dort kann er seiner eigenen Stilistik zu folgen, „unsere Kochrichtung ist die moderne französische Küche und meine Philosophie besteht darin, das Produkt so naturbelassen wie möglich zu halten.“
Und sein Ergebnis beim Weindorf, hat den glücklichen Gewinnern beim dritten und letzten Gourmet-Menü sehr gemundet. Gewonnen hat der 23-jährige Davide Celeste, der mit seiner gleichaltrigen Lebensgefährtin Katarina Spela Zechner einen „sehr schönen Abend“ erlebte. Er war dem Instagram-Kanal des Teckboten gefolgt und hatte sowohl den Post zum Gewinnspiel als auch das Reel geliked. Knapp 170 Menschen haben mitgemacht.
„Es war sehr lecker und der Seeteufel hat mich positiv überrascht. Meine hohen Erwartungen an das Gourmet-Menü sind erfüllt worden“, verrät Davide Celeste, der wie seine Freundin satt geworden ist, obwohl sie ihren Oktopus „freiwillig“ an ihn abgetreten hat. „Mit haben die Vor- und Nachspeise besonders geschmeckt“, erzählt Katarina Spela Zechner. Danach ging es für das Pärchen aus Kirchheim direkt vom Weindorf im gepackten Auto nach Kroatien in den Urlaub.