Die seit langen Jahren bestehende Kooperation zwischen Musikschule und Freihof-Grundschule wurde erstmals nach der Pandemie mit einer Musical-Aufführung in der Kirchheimer Stadthalle wiederbelebt. Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert von „Tuishi pamoja“, was in der Sprache Swahili bedeutet „Wir wollen zusammenleben“. Die musikalische Geschichte von Sandra Engelhardt (Text) und Martin Maria Schulte (Musik) erzählt von Zebras und Giraffen, die es trotz aller Vorurteile und Gewohnheiten ihrer Herden schaffen, in der Savanne Freundschaft zu schließen.
„Punkte, Streifen, das ist uns doch egal, wir sind Freunde ein für alle Mal“, singen die Kinder in ihrem Abschlusslied. Eine zauberhafte Geschichte über Freundschaft, die das Anderssein akzeptiert. Diese Thematik mit verschiedenen Ebenen des Aufeinander-Zugehens und des unbeschwerten Miteinanders ist bezogen auf die Freihof-Grundschule, wo Kinder aus 28 Nationen unterrichtet werden, hochaktuell.
In den letzten Monaten wurden eifrig Texte auswendig gelernt und Songs gepaukt, und das merkt man: Die 45 Kinder der Musik-Theater-AG der Klassen 3 und 4 der Ganztagsschule und des Grundschulchors der Klassen 1 und 2 lassen ihre hellen Stimmen freudig und schwungvoll erklingen und vermitteln die Botschaft der auswendig gesungenen Texte auch durch passende Bewegungen.
Verbaler Kampf im Duett
In der Hauptrolle des Raffi zeigt Djego Ivicevic Machin großes Talent, er wirkt als Schauspieler und Sänger ausdrucksvoll und sicher. Die Hauptrolle der Zea (Zebrakind) haben sich Marika Panasiuk und Mallyhn Lafira Sabine Sonn geteilt und beide auf ihre Art das selbstbewusste und willensstarke Zebrakind verkörpert. Im Duett „Nichts als Streifen auf dem Körper“ kommt es zum verbalen Kampf, der im resoluten Gesang ausgetragen wird und im Satz gipfelt: „Verschwinde auf Nimmerwiedersehen!“ Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Maja Chaber (Erdmännchen Moja), Leona Wienke (Erdmännchen Mbili) und Lilianne Stehr (Erdmännchen Tatu). Ihnen ist es gelungen, ihre Persönlichkeit in die Rolle einzubringen und so gewitzte und kecke Erdmännchen auf der Bühne zu präsentieren. Die Kinder lernen und verinnerlichen beim Singen eine große Bandbreite an Emotionen.
Die Musik ist mitreißend, hat Ohrwurmcharakter und enthält afrikanisches Flair mit Trommelklängen. Musikalisch und szenisch vorbereitet und durchgeführt wurde das Projekt von zwei Lehrkräften der Musikschule Kirchheim, Alexia Varveri und Musikschulleiterin Daniela Rathay, die für die Gesamtleitung verantwortlich zeichnet.
Letztere leistet in ihrer Rolle als Souffleuse von der Bühnenrampe aus Schwerstarbeit, gibt ständig Regieanweisungen an Solisten und Kleingruppen und dirigiert den Chor. Unterstützt wird sie von der Musiklehrerin der Freihofschule Marlene Findeisen.
Playback als Wermutstropfen
Es ist schade, dass die Begleitmusik zu den Liedern bis auf drei Ausnahmen mit Klavierarrangement als Playback eingespielt wurde. Eine kleine Band aus fortgeschrittenen Schülern oder Lehrern der Musikschule wäre hier eine bessere Option gewesen.
Die sichtlich gerührte Schulleiterin der Freihof-Grundschule Andrea Bizer dankt ihren Schülerinnen und Schülern nach Ende der Aufführung und spart nicht mit lobenden Worten für das gelungene Projekt. Insbesondere gilt ihr Dank der Musikschule mit Daniela Rathay für die sehr gute Zusammenarbeit und ebenso den Musiklehrerinnen Alexia Varveri und Marlene Findeisen. Auch Daniela Rathay drückt ihre Freude und Anerkennung gegenüber den Mitwirkenden aus und würdigt die Förderung des Projekts durch den Rotary Club Nürtingen-Kirchheim und die Unterstützung der Musik-Theater-AG durch die Initiative „Starkes Kirchheim“.