Kirchheim. 1,7 Millionen Euro für einen Interimsbau sind eine Menge Geld. Deswegen ist diese Summe, die im gestrigen Bericht über den Neubau des Kindergartens neben der Naberner Grundschule genannt wurde, auch auf großes Interesse gestoßen. Tatsächlich aber sind die Zusammenhänge komplexer als gestern beschrieben.
Die 1,7 Millionen Euro wären nur dann für die Zwischenlösung angefallen, wenn es wirklich einen kompletten Neubau gegeben hätte. So war es ursprünglich einmal geplant gewesen, wie die Naberner Ortsverwaltung mitteilt. Allerdings hatten alle Beteiligten diese Summe schon frühzeitig als zu hoch eingeschätzt. Die Variante Johannes-Konzelmann-Weg wurde deswegen so überarbeitet, dass es nicht um einen kompletten Neubau gegangen wäre. Es hätte also nicht der gesamte Kindergarten „ausgelagert“ werden müssen.
„Auslagerung“ als Knackpunkt
Trotzdem gab es die beschriebenen Bedenken gegen diese Lösung - wenn auch in anderem Umfang: Die U 3-Gruppe hätte während der Bauzeit an einen anderen Ort umziehen müssen und wäre dabei tatsächlich „ausgelagert“ worden - nämlich ins evangelische Gemeindehaus.
Die Kosten dafür wären freilich lange nicht so exorbitant ausgefallen. Ortsvorsteherin Veronika Franco Olias nannte gestern eine Summe von rund 50 000 Euro für die Umbaukosten und zusätzliche Kosten für die Miete während der Übergangszeit. Ein wichtiger Kritikpunkt an diesen Plänen habe aber auch darin bestanden, dass die Gruppen des Kindergartens in der Übergangsphase räumlich zu weit voneinander getrennt gewesen wären, um sich während der Bauzeit noch als Gesamteinrichtung definieren zu können.
Fazit: Die 1,7 Millionen Euro waren ein sehr viel früherer Planungsstand, der schon längst vom Tisch ist. An den Vorteilen der Variante Seestraße, für die sich der Gemeinderat entschieden hat, ändern die deutlich reduzierten Zahlen allerdings nichts. Deswegen soll die Seestraße auch umgesetzt werden. Andreas Volz