Kirchheim
Elternvertreterinnen aus Kirchheim sagen „Ja“ zu einer verbindlicheren Grundschulempfehlung

Eltern Vertreterinnen des Gesamtelternbeirats sind mit diesem Plan der grün-schwarzen Landesregierung einverstanden.

Wohin geht's nach der Grundschule? Bei dieser Frage sollen Eltern nach dem Willen der Landesregierung an Einfluss verlieren. Archivfoto: Heike Siegemund

Kirchheim. Stefanie Rau und Aline Theodoridis vom Kirchheimer Gesamtelternbeirat (GEB) begrüßen die Wiedereinführung einer verbindlicheren Grundschulempfehlung, auch im Hinblick auf die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums. „Immer wieder diskutieren wir darüber, dass manche Kinder vor ihren Eltern und deren Ehrgeiz oder aber deren Gleichgültigkeit beschützt werden müssen“, sagt Theodoridis. Egal wie sehr die Rektorinnen und Rektoren beispielsweise am Tag der offenen Tür der weiterführenden Schulen oder aber die Klassenlehrerinnen und -lehrer in der vierten Klasse an die Eltern appellierten, eine weise Entscheidung zu treffen und den Lehrern zu vertrauen, falle dies vielen Eltern dennoch schwer. „Es ist eine sehr schwierige und auch folgenschwere Entscheidung. So trifft doch der ein oder andere eine schwerwiegende, schlechte oder gar falsche Entscheidung für sein Kind“, sagt die GEB-Vertreterin.

Realschulen entlasten

Aline Theodoridis und Stefanie Rau beobachten, wie Realschullehrerinnen und -lehrer unter der Anforderung ächzen, sowohl Gymnasialkinder, als auch Hauptschulkinder neben den tatsächlichen Realschülern zu unterrichten. Das sei schlichtweg unmöglich und am Ende leider für kein Kind sinnvoll. „Der eine bleibt auf der Strecke, während der andere permanent unterfordert ist. Ähnlich sieht es auch am Gymnasium aus, wobei es hier eher um die Überforderung geht“, sagt Stefanie Rau.

Natürlich könnten auch Lehrerinnen und Lehrer einmal irren. „Ein Kind kann mal zu jung, mal unter- und mal überfordert sein. Alles berechtigte Ansätze, aber in der Summe ist es allerhöchste Zeit, eine sinnvolle Reform der Grundschulempfehlung zu veranlassen“, sagt Stefanie Rau. So könnten die Profile der einzelnen Schularten wieder geschärft werden, indem Schülerinnen und Schüler die für sie am besten passende Schulart besuchten.

Eine Abschaffung der Werkrealschulen halten die Elternvertreterinnen für verheerend. „Wir appellieren in höchstem Maße an unsere Landesregierung, den Kindern ihre Zeit zu geben auf einer Schule, die an das Kind angepasst ist. Es geht sowieso alles viel zu schnell. Nicht jeder muss das Abitur haben, aber jeder kann, sollte und darf die Schule besuchen, die passt und danach weiter machen, wenn er möchte“, sagt Aline Theodoridis, die sich in diesem Zusammenhang auch für die Beibehaltung der Sonderschulen stark macht. „Ein Tipp von uns, an die hiesigen Abgeordneten: Sprechen Sie mal mit Susanne Schöllkopf, der Leiterin der SBBZ KW Schule!“ pm