Gemeinschaft
Engagement für das eigene Viertel

„Netzwerk Mittendrin – Innenstadt 2.0“ heißt das neue Kirchheimer Nachbarschafts-Netzwerk im Bereich der Dettinger Straße. Ein Dauerbrenner ist der Wunsch einer reinen Fußgängerzone. 

Der Brunnen, dessen Wasserrad als Logo des Nachbarschafts-Netzwerks dient, soll zum einladenden Treffpunkt werden. Foto: Katja Eisenhardt

Seit dem Startschuss am Jahresanfang hat sich bei den Engagierten des neu gegründeten Nachbarschafts-Netzwerks schon einiges getan. Es gibt ein achtköpfiges Organisationsteam, das sich einmal monatlich trifft, um sich auszutauschen und beispielsweise Ideen für Veranstaltungen und Aktionen zu sammeln. Der Schaufelradbrunnen am Kleinen Dorfplatz in der Dettinger Straße ziert das Logo. „Das Rad dreht sich, Wasser symbolisiert Bewegung. So wünschen wir uns die Entwicklung des Netzwerks“, erklärt Ina Christou, gemeinsam mit Frank Scholz Ansprechpartner und Gründer des Netzwerks „Mittendrin – Innenstadt 2.0“, das räumlich die Innenstadt rechts und links der Dettinger Straße, vom Zebrastreifen am Alleenring bis zur Limburgstraße, eingerahmt von der Hindenburg- und der Hahnweidstraße, abdeckt. „1380 Bewohnerinnen und Bewohner hat unser Quartier“, so Ina Christou. 

Im Quartier zusammenkommen

Noch vor der offiziellen Gründung im Januar hat das Netzwerk ein gemeinsames Adventssingen am 1. Advent am Schaufelradbrunnen veranstaltet. „Rund 50 Personen haben daran teilgenommen“, berichtet Marion de Sousa-Gaspar. Am 3. April fand der erste Kaffeetreff statt, der künftig jeden ersten Donnerstag im Monat geplant ist. Der nächste Termin ist – wegen des Feiertags – der 8. Mai. „Ebenfalls einmal pro Monat wird eine Lesestunde im ASB-Seniorenzentrum ,An der Lauter’ organisiert, ein Kinoabend ist dort auch regelmäßig geplant, der erste wurde sehr gut angenommen“, ergänzt Ina Christou. „Unsere Angebote sollen bewirken, dass man zusammenkommt, sich in der Nachbarschaft vernetzt“, nennt Marion de Sousa-Gaspar die Grund-Intention. Auch am „Kirchheimer Sommer“ wollen sich die Engagierten beteiligen, etwa mit der Organisation eines Konzerts am 31. Juli beim Brunnen. Ebenso sei das Angebot eines Spazier- oder Lauf-Treffs eine aktuelle Idee, ergänzt Marion Steudle. 

Schaukasten wurde zerstört

Anfang April hat das Netzwerk einen eigens finanzierten Schaukasten gegenüber dem Weltladen mit Aushängen zu den derzeit bestehenden und geplanten Angeboten und Veranstaltungen bestückt, der mit Unterstützung des Quartiersmanagements der Stadt angeschafft wurde. „Leider wurde er am Osterwochenende vollständig zerstört“, berichtet Ina Christou. Wo der neue Schaukasten stand, flattert beim Treffen nur noch ein rot-weißes Absperrband. Das Netzwerk hat Anzeige erstattet und hofft auf eine schnelle Lösung. 

Im Schaukasten informiert das Netzwerk über sein Angebot. Foto: pr

Ausgangspunkt für die Gründung des Netzwerks war der schon seit vielen Jahren bestehende Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner nach einer ergänzenden Fußgängerzone in der oberen Dettinger Straße. Frank Scholz, der seit 31 Jahren in der Lohmühlegasse lebt, erzählt, dass er sich bereits vor zehn Jahren dafür eingesetzt habe. „Das Thema zieht sich schon sehr lange. Wir haben vor drei Jahren Unterschriften gesammelt und bei der Stadtverwaltung abgegeben und hatten nun nach einem Gemeinderatsbeschluss als Kompromiss zumindest einen zweijährigen Testlauf bis Februar“, berichtet Scholz. In dem Zug seien auf Initiative des Netzwerks auch 19 neue Parkplätze vor dem Rewe-Markt entstanden, die für zwei Stunden kostenfrei seien. Die Forderung sei aber nach wie vor die permanente Verlängerung der bestehenden Fußgängerzone in den genannten oberen Bereich der Dettinger Straße.

Leider nur kurz: Der Schaukasten wurde zerstört. Foto: Katja Eisenhardt

Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens sei das zwingend notwendig, sagt Marion Steudle. Die ansässigen Gewerbetreibenden habe man dabei durchaus im Blick und habe versucht, mit allen ins Gespräch zu kommen: „Wir wollen miteinander, nicht übereinander sprechen“, betont Ina Christou. 

Gestaltung und Fußgängerzone

Die Gestaltung des Quartiers sei im Zusammenhang mit der geforderten Fußgängerzone ein weiteres zentrales Thema. Im Gespräch mit der Stadt habe man bereits viele Ideen und Wünsche vorgebracht. Dabei gehe es etwa um die Begrünung, um Sitzgelegenheiten und einen Trinkwasserbrunnen. Letzterer sei bereits zugesagt. „Da ist insgesamt noch Luft nach oben“, sind sich alle einig. Um den Brunnen herum soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden, er soll zu einem schönen Treffpunkt in einer Fußgängerzone werden. „Das Thema ist ein Baustein vom großen Ganzen. Vor allem geht es uns um das Zusammenkommen, jeder ist willkommen“, fasst Rainer Ochs die Intention zusammen. 

Die obere Dettinger Straße sei aktuell besonders vom Durchfahrtsverkehr stark betroffen, eine Verkehrszählung habe das deutlich gezeigt, berichtet Rainer Ochs. Das müsse man endlich ändern: „Es funktioniert ja an anderer Stelle in der Innenstadt auch gut mit einer Fußgängerzone. Da muss man sich einfach dran gewöhnen.“

 

Kontakt zum Netzwerk per E-Mail an: netzwerk-mittendrin@gmx.de