Kirchheim. Ein spannender Rückblick auf ein turbulentes Jahr, ein verheißungsvoller Ausblick auf jede Menge Pläne und sogar ein paar Tränen: Die Hauptversammlung des Kirchheimer City Rings hatte in diesem Jahr so einiges zu bieten.
Gerade der stationäre Einzelhandel hatte es 2020 wahrlich nicht einfach. Monatelangen Schließungen folgten Phasen der Unsicherheit. Die Händlergemeinschaft in Kirchheim hat aber das Beste draus gemacht. In wöchentlichen Online-Treffen tauschte sich der Ausschuss aus, versorgte die Mitglieder mit aktuellen Infos und plante dabei bereits fleißig weitere Aktionen, unter anderem den Lieferservice „Kirchheim bringt’s“, „Wachgeküsst“ zur Wiedereröffnung, Programmpunkte zum Abschluss des Kirchheimer Kultursommers und vieles mehr. Öffnungsstrategien wurden heiß diskutiert und letztlich in einem Arbeitspapier festgehalten, das, verbunden mit der Bewerbung als Test-Modellstadt, sogar bei der Landesregierung eingereicht wurde. Der City Ring-Vorsitzende Karl Bantlin betonte dabei den engen Austausch mit der Stadt und verwies auf das Netzwerk mit den Gastronomen, was sich letztlich in gemeinsamen Aktionen niederschlägt. Dass all diese Bemühungen nach außen strahlen und Wirkung zeigen, sei gerade jetzt wieder durch die Kennzahlen der IHK deutlich geworden, nach denen Kirchheim im Vergleich zu den Nachbarstädten Esslingen und Nürtingen deutlich mehr Kaufkraft von außen anziehe. Für den City Ring ist dies die Bestätigung für gute Arbeit, aber auch Ansporn, in Zukunft nicht nachzulassen. Es werde einen neuen Internetauftritt geben, die beiden Gutscheine – der City-Ring-Einkaufsgutschein und der Kigu – sollen zu einem verschmelzen, und neben dem Umbruch im Vorstand müsse auch die Geschäftsstelle wachsen, um den gestiegenen Anforderungen in Zukunft gerecht werden zu können. Wie Kassier Dietmar Ederle erläuterte, hat der City Ring vergangenes Jahr insgesamt Gutscheine im Wert von mehr als 150 000 Euro verkauft. Ein immenser Verwaltungsaufwand, der jedoch dafür sorgt, dass das Geld bei den teilnehmenden Firmen und somit auch in Kirchheim bleibt.
Das dürfte auch Dr. Pascal Bader gern gehört haben. Der Oberbürgermeister zählte die zahlreichen Highlights des City Rings auf wie die Sympathie-Aktion, das Late-Night-Shopping oder die Goldenen Oktobertage, zu denen es von den jeweiligen Arbeitskreisen im Anschluss noch ausführliche Berichte gab.
Vor den Wahlen, die dieses Jahr turnusmäßig anstanden, wurde es emotional im Konferenzraum des Hotels Fuchsen. Kein Wunder, schließlich verabschiedeten sich gleich zwei langjährige Vorstandsmitglieder aus ihren Ämtern. Nach stolzen 18 Jahren stellte sich Jochen Nägele nicht mehr als zweiter Vorsitzender zur Verfügung. Ganze 23 Jahre war Dietmar Ederle Kassier des Vereins. Hunderte Stunden, jede Menge Energie, vor allem aber Herzblut haben sie in all den Jahren in ihr Ehrenamt investiert. „Unglaublich, was wir in dieser Zeit gemeinsam erlebt und auf die Beine gestellt haben. Durch diese Arbeit sind richtige Freundschaften entstanden“, wurde Bantlin sentimental, als er den beiden ein Vorstandsbild aus den 90ern überreichte. Während das Amt des Kassiers aufgrund der Umstrukturierung zu einem späteren Zeitpunkt besetzt werden soll, gab es für den Posten des Stellvertreters gleich zwei Freiwillige, die auch beide einstimmig gewählt wurden: Sabine Wekerle vom Modehaus Le Chic und Michael Kneile vom Tabakhaus Schall werden neben dem Vorsitzenden Karl Bantlin und Schriftführer Nico Langguth, die in ihrem Ämtern einstimmig bestätigt wurden, den Vorstand bilden. Sandra Langguth