Einwegbecher sollte man der Umwelt zuliebe nicht benutzen. Viele Kaffeetrinker haben sich für unterwegs deshalb Mehrwegbecher zugelegt. Zuletzt ist so manchem jedoch der Appetit auf umweltfreundliches Kaffeetrinken wieder vergangen: Die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass einige der als ökologisch angepriesenen Bambusbecher gar nicht so umweltfreundlich sind und darüber hinaus noch hohe Mengen an Schadstoffen freisetzen. Der Rat der Verbraucherschützer: „Lassen Sie die Finger von Bambusbechern.“ Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Allein in Kirchheim werden jede Menge Becher angeboten, die gleichzeitig umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich sind.
Ein Beispiel ist der Kirchheimer Mehrwegbecher. Verkauft wird er bei der Kirchheim-Info, aber auch in einigen Läden in der Stadt. Das To-go-Gefäß mit Deckel, Filzmanschette und aufgedruckten Motiven aus der Teckstadt ist nicht aus Bambusfasern hergestellt. „Unsere Mehrwegbecher bestehen aus einem Bio-Polymer, das biologisch abbaubar ist und weder Melamin noch Formaldehyd enthält“, sagt Dennis Koep, Pressesprecher der Stadt Kirchheim. Der Hersteller „Nowaste“ gibt auch auf seiner Homepage ein Qualitätsversprechen und listet eine Reihe von Instituten auf, die das Produkt getestet haben. „Die Becher können deshalb guten Gewissens weiterhin ge- und verkauft werden“, so Koep.
Große Wellen hat das Thema in den Kirchheimer Geschäften ohnehin noch nicht geschlagen. „Bei unseren Kunden war das bis jetzt kein Thema“, sagt Walter Autenrieth, Geschäftsführer des gleichnamigen Haushaltswarengeschäfts. Auch Hans-Christoph Engele, Inhaber des Porzellanhauses Schenk, ist noch nicht mit Nachfragen von Käufern konfrontiert worden.
Reagiert haben die Geschäfte trotzdem auf die Erkenntnisse der Stiftung Warentest. Beide haben Anfragen an ihre Lieferanten geschickt und warten nun auf die Ergebnisse. „Bis sie da sind, empfehle ich meinen Kunden auch keine Bambusbecher mehr“, sagt Hans-Christoph Engele. Je nach Antwort will er entsprechende Produkte aus dem Sortiment nehmen.
Ohnehin gibt es genügend Alternativen: In den Regalen der Fachgeschäfte stehen To-go-Becher aus verschiedenen Materialien, zum Beispiel aus Kunststoff, Porzellan oder Edelstahl. „Ich persönlich würde als Alternative etwas aus Edelstahl nehmen“, sagt Hans-Christoph Engele und ist sich damit einig mit Walter Autenrieth. „Die meisten Kunden wollen weg vom Kunststoff und setzen auf Edelstahl“, sagt er. Die Vorteile der angesagten Metallbecher und -flaschen: Sie sind geschmacksneutral, können nicht zerbrechen und halten Getränke - zumindest in doppelwandiger Ausführung - warm oder kalt.