Es bietet sich kein schöner Anblick, wenn man derzeit auf der Hahnweide spazieren geht. Sämtliche Mülleimer und Hundekotbehälter - sogenannte Robidogs - sind überfüllt. Die Säckchen mit den Hundehaufen sind zum Teil aufgestapelt oder liegen verstreut um die Mülleimer herum. Das nervt nicht nur Passanten, die einen Spaziergang entlang des Flugfeldes machen wollen, sondern auch die Hundebesitzer.
Letztere sind gleich doppelt betroffen. Einerseits gibt es die Gleichgültigen, die ihre Vierbeiner das Geschäft verrichten lassen und einfach weitergehen. Andererseits gibt es auch die Positiv-Beispiele. Sie haben meist Tüten dabei und sammeln die Hinterlassenschaften ihrer Hunde auf. Für sie gibt es jedoch jetzt ein Problem: Wohin damit? In den dafür vorgesehenen Behältnissen ist kein Platz mehr.
Ein Hundebesitzer ist zufällig mit seinem spanischen Hütehund - ein sogenannter Gos d’Atura - unterwegs. Er ist wütend: „Schon vor zehn Jahren war ich am Kirchheimer Stand der Touristikmesse CMT in Stuttgart und habe um Kotbehältnisse gebeten.“ Dass die Mühlen der Behörden oft langsam mahlen, ist keine Seltenheit. So dauerte es fünf Jahre, bis Robidogs auf der Hahnweide angebracht waren, schätzt der Spaziergänger. Er sei meist mit seinem 13-jährigen Hund im Wald unterwegs. „In Notzingen, Hochdorf und Dettingen sind die Stationen in Ordnung. Ich frage mich, warum das in Kirchheim nicht klappt.“
Der Robidog am Eingang zum Spazierweg entlang des Flugfeldes ist zwar auch mit anderem Abfall gefüllt. „Das Bild ist für einen Flugplatz nicht schön“, sagt der Passant. „Man muss ja eh schon aufpassen, dass sich Hundebesitzer und andere Spaziergänger gut vertragen. Dieses Bild hier trägt nicht dazu bei.“
Wenn der Mann mit seinem Vierbeiner unterwegs ist, hat er stets Tüten dabei, obwohl sein Begleiter gut erzogen zu sein scheint: Er verrichtet sein Geschäft stets neben dem Gehweg oder der Straße. „Hunde suchen sich den Platz selbst aus. Meiner geht immer auf die Seite.“ Schön und gut, wenn das Herrchen den Kot aufsammelt und mitnimmt.
Wenn man aber die Hinterlassenschaften nicht in den dafür vorgesehenen Behältern loswird, ist es ärgerlich. „Es gab Zeiten, da haben wohl andere Hundebesitzer am hinteren Ende des Spazierweges einen großen Müllsack hingehängt, damit die Tüten entsorgt werden können.“ Das sei aber keine dauerhafte Lösung. Der Hundefreund wünscht sich, dass die Robidog-Stationen in regelmäßigen Abständen geleert werden. „Woanders im Stadtgebiet funktioniert es doch auch und hier auf der Hahnweide ist Ausnahmesituation.“ Er vermutet, dass sich niemand verantwortlich fühlt, den Müll auf der Hahnweide zu entsorgen.
Die vollen Mülleimer beim Parkplatz und entlang des Spazierwegs bestätigen die Vermutung. Der Passant sagt seufzend: „Ich wünsche mir nur den Normalfall.“