Fünf Kirchheimer Gesangvereine liehen ihre Stimmen für einen guten Zweck. Dabei ließen sie nicht nur die Spendenkassen des Kinderhospiz Kirchheim und der Stiftung der Martinskirche klingeln, sondern bescherten es den Zuhörern des Benefizkonzertes auch noch richtig warm ums Herz.
Nicht gerade ideale Bedingungen waren es, die das Publikum und die Chöre in der Martinskirche erwartete. „Das Gebläse ist ausgefallen“, bedauerte Jochen Maier, als er die Konzertbesucher im voll besetzten Kirchenschiff begrüßte. Entsprechend eisig waren die Temperaturen. Doch die Gedanken an kalte Nasen und Zehen waren wie weggeblasen, als die Sänger vom Liederkranz Kirchheim mit dem festlichen „Dextera Domini“ des Komponisten César Franck das Konzert eröffneten. Unter der Leitung ihrer Dirigentin Anna-Maria Wilke ließ das Ensemble Johannes Brahms‘ „Waldesnacht“ folgen. Mit „Da unten im Tale“ knüpften die „JeSingers“ zusammen mit „Crescendo“ der Eintracht Jesingen an - gefühlvoll und stimmig dargeboten unter der Leitung von Gunther Rall.
Genres aus aller Welt
Der Dirigent ließ den Chor dann ins Pop-Genre wechseln, wo vor allem die Interpretation der Hits „Jar of Hearts“ von Christina Perri dem Publikum im Ohr hängen blieb. Etwas weniger modern ging es Rall mit seinem zweiten Chor, der Eintracht Kirchheim, an. Mit „Schenke ein Lächeln“ brachte die kleine Gruppe leichte Fröhlichkeit in die Kirche, die den Zuhörern ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Mit südafrikanischen Rhythmen eröffnete Chorios Lindorf seinen Programmblock. „Shosholoza“ heißt der Traditional, den sich die Sänger zusammen mit Chorleiterin Lena Bäuerle für das Benefizkonzert aussuchten, was so viel bedeutet wie „Mutig nach vorn schauen“. Musikalisch blickten die Männer und Frauen dann aber zurück auf die 80er-Jahre und auf die Musik von starken Frauen wie Annie Lennox oder Cyndi Lauper.
Ein echter Hörgenuss war der Auftritt des „SingOutChores“ unter der Leitung ihrer neuen Dirigentin Maria Martinez. Der vielseitige Chor begeisterte das Publikum mit dem gefühlvollen und mitreißenden Gospel „Hear me praying Lord“ ebenso wie mit dem getragenen Madrigal „Con qué la lavaré“ von Vásques. Die Tradition der reinen Männerchöre lässt die Eintracht Jesingen derzeit wieder aufleben: Unter der Leitung von Gabriele Grabinger erarbeitete sich der Projektmännerchor vor allem traditionelle Literatur. Zum Benefizkonzert in der Martinskirche brachte das Ensemble aus 17 Sängern unter anderem aus „Des Knaben Wunderhorn“ Silchers „Der Schweizer“ mit. Krönender Abschluss war die Vereinigung aller Stimmen zum großen Kanon „Dona nobis pacem“.
Spätestens in diesem Moment wurde allen Zuhörern in der Martinskirche so richtig warm ums Herz. Und mit ihren Spenden für den vielstimmigen und bunten Konzertgenuss ist obendrein dafür gesorgt, dass die Arbeit beim Kinderhospiz Unterstützung bekommt. Und die Stiftung somit wiederum Geld für die Innensanierung der Kirche bekommt. Vielleicht ist dann ja auch eine neue Heizung für das Gotteshaus im Bereich des Möglichen.