Kirchheim
EUTB-Beratungsstelle Kirchheim: Zwei Frauen helfen Menschen mit Behinderung oder Einschränkung

Beratung Von Blindenhund bis Lichtsignal: Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen jeglicher Art können durch pfiffige Strategien viel an Lebensqualität gewinnen. Von Debora Schreiber

Eine Freundin zu sich nach Hause zum Kaffeetrinken einladen – gar nicht so einfach, wenn man die Klingel nicht hört. „Wir bei EUTB helfen Menschen mit Einschränkung oder Behinderung, Wege ins Leben zu finden“, erzählt Christine Blank-Jost. Sie ist Leiterin und Beraterin bei EUTB, der Abgkürzung für Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung. Kontakt aufnehmen geht ganz leicht: einfach anrufen oder eine E-Mail schreiben. „Das Gute bei uns ist, dass unsere Hilfe kostenlos ist und die Menschen so oft kommen dürfen, wie es nötig ist“, verrät Christine Blank-Jost. Die Beratungsstelle ist komplett barrierefrei, da

 

Auch wenn es schwer ist, helfen wir gerne.
Christine Blank-Jost
Leiterin und Beraterin bei EUTB

 

muss sich keiner Sorgen machen. Die bequemen Sessel und die große Terrasse laden zum Wohlfühlen ein. „Wir nehmen uns viel Zeit, um gute Lösungen zu finden. Im ersten Gespräch geht es den Beraterinnen darum, die Menschen kennen zu lernen: Wo stehen sie, und was wünschen sie sich für Lösungen? Konkrete Ansätze folgen beim zweiten Treffen.

„Wir sind eine für alle. Damit wollen wir sagen: eine Beratungsstelle für alle Einschränkungen und Behinderungen“, erklärt Christine Blank-Jost. Sie und ihre Kollegin Josephine von der Gönne haben selbst spezielle Erfahrungen gemacht und gehen auf die Bedürfnisse der Menschen ein. So kennt sich Christine Blank-Jost als Trägerin eines Hörgeräts mit Hörhilfen aller Art aus. Der Schwerpunkt bei Josephine von der Gönne liegt hingegen bei der Beratung von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. „Bei uns ist jeder gut aufgehoben“, versichert die Beraterin.

Die Arbeit von EUTB besteht vor allem darin zu vermitteln. „Wir lotsen die Menschen durchs Leistungsdreieck. Dabei koordinieren wir die Vorgänge zwischen dem Leistungsträger – also dem, der bezahlt, dem Leistungserbringer, etwa dem Physiotherapeuten, und dem Betroffenen“, erklärt Christine Blank-Jost.

In erster Linie klären die Beraterinnen auf: Was gibt es für Möglichkeiten und wo beantrage ich diese? Wenn es Schwierigkeiten gibt, füllen sie die Bögen zwar nicht für die Betroffenen aus – aber mit ihnen. „Wenn ein Mensch eingeschränkt ist, ist es manchmal eine richtige Herausforderung, so einen Antrag auszufüllen und alle notwendigen Nachweise zusammen zu bekommen“, erklärt Christine Blank-Jost.

Die Hilfe könnte unterschiedlicher nicht sein – von Alltagsassistenzen über Blindenhunde bis Lichtsignale ist alles dabei. Wenn ein gehörloser Mensch die Türklingel nicht hört, kann das mit Hilfe von einem Lichtsignal gelöst werden. Bei der Arbeit mit Hilfesuchenden kann es auch emotional werden: „Manche Menschen haben ganz schön große Päckchen zu tragen. Da ist es natürlich auch unsere Aufgabe, Beistand zu leisten“, erzählt die Beraterin. Besonders schwierig ist das bei der Ablehnung eines Antrags. Dann gilt es zu schauen, ob es eine geeignete Alternative gibt und wie es weiter gehen kann: „Auch wenn es schwer ist, versuchen wir zu helfen, das machen wir gerne.“

Kontakt aufnehmen kann man mit den EUTB-Beraterinnen in der Kirchheimer Tannenbergstraße 47 unter lvsebw.lk-esslingen@eutb.de oder unter der Nummer
0 70 21/9 56 93 41