Kirchheim. Es war wohl als Scherz gedacht – und tatsächlich freuten sich viele Kinder während des verlängerten Wochenendes über den Schaum im Kirchheimer Marktbrunnen. Gewissermaßen hat es auch eine eigene Art von Ästhetik, wenn der Brunnensäulen-Obelisk sich aphroditisch-schaumgeboren aus dem deutlich älteren Brunnentrog erhebt – auch wenn seine Symbolkraft nicht wirklich für feminine Schönheit steht.
Aber – und hier heißt es reines Wasser in den Schaum gießen: Natürlich handelt es sich bei einer solchen Art zu scherzen um nichts weiter als groben Unfug. Das betont auch Robert Berndt, Pressesprecher der Stadt Kirchheim, auf Nachfrage des Teckboten: „Angesichts der Menge an Schaum war es wohl kein Versehen, sondern ein Scherz. Zum Glück sind die Folgen dieses Scherzes harmlos geblieben. Aber es ist natürlich trotzdem ärgerlich. Man darf den Aufwand für uns, den das mit sich bringt, nicht unterschätzen.“
Nachdem nun das gesamte Wasser abgelassen wurde, bleibe die Frage, wie viel Schaum sich beim Nachfüllen bildet, ob möglicherweise auch die Pumpe beschädigt ist. „Wenn wir das nicht in den Griff kriegen, müssen wir den Brunnen schon jetzt Anfang Oktober abstellen, statt wie sonst im November.“ Robert Berndt verweist darauf, dass das Wasser auch ohne Schaum eine wesentliche ästhetische Funktion erfüllt, nicht nur durch sein sanftes Plätschern: „Der Brunnen erfreut das Auge, er erfreut die Leute.“ Mit dieser Freude könnte es eben vorzeitig vorbei sein für das Jahr 2022, denn die Stadt wird sicher nicht noch einmal mehrere Tausend Liter klares Wasser nachfüllen. Für das Brunnenwasser gilt die Devise: „Rein oder nicht sein“. Andreas Volz