Akkordeonorchester
Facetten- und abwechslungsreiches Gemeinschaftswerk

Das Frühjahrskonzert mit Bigband-Gastspiel in der Stadthalle löst Begeisterung aus.

Die erste Konzerthälfte gestaltete das Akkordeonorchester Kirchheim unter Leitung von Claudia Petrow. Foto: pr

Das Gemeinschaftskonzert des Akkordeonorchesters und der jungen Bigband Kirchheim im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Zither- und Akkordeonvereins Kirchheim begeisterte das Publikum in der Stadthalle. Dabei haben zwei kontrastierende Ensembles zusammengefunden, die sowohl in ihrer musikalischen Ausrichtung als auch in den Stilelementen eigentlich gar nicht so gegensätzlich sind, wie man zunächst vermutet. 

In die Herzen der Zuschauer sang sich das 16-jährige „Küken“ der Bigband, Alana Weißflog, die noch die zehnte Klasse des Ludwig-Uhland-Gymnasiums besucht, mit ihrer vollen und sicher intonierten Stimme. 

Dass Musik auch Generationen verbinden kann, zeigte sich am vitalen 89-jährigen Akkordeonisten und früheren Dirigenten Herbert Kielnecker, aber auch am harmonischen Ganzen zwischen dem 116 Jahre alten Zither- und Akkordeonverein und der erst vor sieben Jahren von Musiklehrer Daniel Bucher gegründeten Schul-Bigband.

Akkordeonorchester legt fulminant los

Die erste Konzerthälfte gestaltete das Akkordeonorchester Kirchheim unter Leitung von Claudia Petrow. Mit dem klanglich groß angelegten Werk „Pegasus“ legte das 23-köpfige Akkordeonorchester fulminant los und entfachte beste Stimmung im Saal. Ende Mai sind die Musiker beim World-Musik-Festivals dabei, an dem rund 160 Akkordeonorchester aus über 20 Ländern teilnehmen.

Nach der gelungenen „Generalprobe“ in der Stadthalle will das Kirchheimer Akkordeonorchester nun auch in der Innsbrucker Olympia-Halle die internationale Jury von seiner Spielstärke überzeugen. Eines von zwei Wertungsstücken wird „One Tango“ von Ian Watson sein, das von Stilwechseln geprägt ist. So beginnt das Stück als Tango Nueva, der im Verlauf in eine Pop-Ballade mündet und schließlich hymnenartig schließt. Beim Charakterstück „Return to Värmeland“, das getragen wird von zarten, melodischen Linien, werden Erinnerungen und Sehnsüchte angeregt. Beide Werke wurden von den Akteuren ausdrucksvoll, virtuos und gefühlvoll intoniert.

In der zweiten Konzerthälfte begeisterte die Bigband Kirchheim, die sich hauptsächlich aus ehemaligen Schülern und Musik-Abiturienten des Ludwig-Uhland-Gymnasiums zusammensetzt, mit präzise musizierten Werken ganz unterschiedlicher Jazz-Stile: So erwies sich der junge Solist Joshua Hunter am Klavier mit tollem Swing-Feeling als würdiger Vertreter von Altmeistern wie Count Basie oder Duke Ellington.

Lang anhaltender Applaus beendete das zweistündige Konzert, das den Zuhörerinnen und Zuhörern einen facetten- und abwechslungsreichen musikalischen Abend bescherte.