Kirchheim
Familienvater wird angegriffen: Wie sicher ist die Busfahrt?

Verkehr Vier Jugendliche attackierten am Samstagabend einen 35-Jährigen in einem Bus der Linie 161 in der Eichendorffstraße.

Kirchheim. Eine Familie war am Samstagabend gegen 18.45 Uhr in Kirchheim in einem Bus der Linie 161 in der Eichendorffstraße unterwegs. Als der 35-Jährige Familienvater zwei Jugendliche aufforderte, die Füße von den gegenüberliegenden Sitzen zu nehmen, damit sich seine Frau und die achtjährige Tochter hinsetzen können, kam es laut Polizei zum Streit zwischen ihm und vier bislang unbekannten Jugendlichen. Zwei der vier Heranwachsenden attackierten den Familienvater im weiteren Verlauf mit Schlägen und Tritten. Während die Familie an der nächsten Haltestelle ausstieg, blieben die Jugendlichen im Bus. Wie Polizeisprecher Martin Raff auf Anfrage mitteilte, stellte der 35-Jährige noch am selben Abend Anzeige beim Polizeirevier Kirchheim. Die beiden Angreifer beschrieb der Familienvater wie folgt: Beide zwischen 15 und 16 Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß, schlank mit kurzen schwarzbraunen Haaren. Einer der beiden soll ein weißes T-Shirt und eine weiße Jogginghose getragen haben. Da die vier Jugendlichen bislang unbekannt sind, sucht die Polizei nach Personen, die das Geschehen im Bus beobachtet haben. Diese sollen sich unter der Telefonnummer 07021/5010 beim Polizeirevier Kirchheim melden.

Laut dem Pressesprecher der Polizei sind Körperverletzungsdelikte in den Omnibussen im Landkreis Esslingen seit drei Jahren rückläufig. Waren es im Jahr 2019 noch 25 gemeldete Fälle, sank die Zahl ein Jahr später auf 21 und im vergangenen Jahr gab es noch 16 Angriffe mit Körperverletzungen in Bussen. „In der Statistik sind jedoch nur die Vorfälle abgebildet, die der Polizei gemeldet wurden“, betont Martin Raff. Die Aufklärungsquote der Polizei ist bei solchen Angriffen sehr hoch. „In durchschnittlich 85 Prozent der Fälle während der letzten drei Jahren konnten wir den Sachverhalt und mutmaßliche Täter ermitteln“, erklärt Polizeisprecher Martin Raff.

Die Polizei rät in solchen Fällen, umgehend die 110 anzurufen. Polizeisprecher Martin Raff vom Polizeipräsidium in Reutlingen betont: „Lieber einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig.“ Oft könne bei frühzeitigen Anrufen eine Eskalation mit unnötigen Verletzungen verhindert werden. „Wer beobachtet, dass sich ein Streit nicht rasch wieder beruhigt, sondern immer heftiger wird, soll uns lieber zu früh als zu spät verständigen. Dafür sind wir da“, so Martin Raff. Thomas Krytzner