Kirchheim. Es braucht nicht immer die ganz großen Summen, um jemandem einen Herzenswunsch zu erfüllen. Das beweist die Aktion „Wunschbaum“ von Optik Bacher, dem CVJM Kirchheim und dem Kreisdiakonieverband Esslingen. Wer Kindern eine Freude bereiten will, kann in den nächsten Tagen beim Optiker in der Kirchheimer Marktstraße vorbeischauen und sich einen Wunschzettel vom Baum „pflücken“. Damit geht man die Verpflichtung ein, ein entsprechendes Geschenk im Wert von etwa 20 Euro zu kaufen und es verpackt im Laden abzugeben.
Bis 13. Dezember sollten die Geschenke eintreffen. Eine Woche später können die Eltern im Christlichen Familienzentrum, also im Ernst-Traub-Gemeindehaus der Christuskirche am Gaiserplatz, die Geschenke für ihre Kinder abholen. Regina Müller-Walzok ist dafür zuständig, dass die Verteilung möglichst diskret und reibungslos abläuft. Sie freut sich jedes Jahr über die leuchtenden Augen – und zwar über die der Eltern, die glücklich sind, ihren Kindern ein Geschenk zu Weihnachten überreichen zu können.
Knapp 500 Wunschzettel sind im Vorfeld bei verschiedenen Kirchheimer Organisationen abgegeben worden. „Wir kennen unsere Klientel, und wir wissen, dass auf den Zetteln echte Herzenswünsche stehen, die sich anderweitig nicht erfüllen lassen könnten“, sagt Reinhard Eberst von der Diakonischen Bezirksstelle Kirchheim. Manchmal sind die Wünsche eher generell – wie der eines siebenjährigen Mädchens, das sich „eine große Puppe“ oder ersatzweise „Spielzeug“ wünscht. Manchmal sind sie auch sehr konkret, wenn etwa die Produktnummer oder ein Foto des ersehnten Geschenks beigefügt sind.
Häufig steht auf den Zetteln, dass die Kinder gerne eine Winterjacke hätten, Mützen oder Schals. Regina Müller-Walzok überprüft auch, ob sich so ein Wunsch zum angegebenen Richtpreis erfüllen lässt. Tatsächlich ist das auch bei Winterjacken für Kinder möglich. Es müssen ja nicht die angesagtesten Markenprodukte sein. Oft wünschen sich die Kinder auch Schulsachen: „Stifte, Radiergummi, Bleistift“ steht auf einem der Wunschzettel. In der Zeile für den Ersatzwunsch steht: „Ich wünsche mir nichts anderes.“
Weil der Erste Advent dieses Jahr auf den spätestmöglichen Zeitpunkt fällt, gab es schon viele Anfragen, wann der Baum aufgestellt wird, erzählt Thomas Jonske, Betriebsleiter bei Optik Bacher. Er berichtet vom Bedürfnis, etwas Gutes zu tun – bei einzelnen Menschen wie auch bei „Großkunden“: So gibt es eine Schule, die gleich 50 Wunschzettel „abnimmt“ oder eine Firma, die jedes Jahr 75 Wunschzettel „bestellt“. Es ist also ein gutes Zeichen für die Menschlichkeit in der Advents- und Weihnachtszeit, wenn für die Wunschbaum-Zettel beinahe der Zusatzhinweis nötig wird: „Solange Vorrat reicht.“ Andreas Volz