Jubiläum
Feuerwehr Lindorf: Heißes Fest zum runden Geburtstag

Seit 150 Jahren gibt es die Abteilung Lindorf der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim. Das wurde mit Musik und Hock beim Bürgerhaus gebührend gefeiert.

Der Musikverein Lindorf spielte zum Jubiläumsfest auf. Foto: Sabine Ackermann

Zu Beginn des Jubiläumfests „150 Jahre Abteilung Lindorf der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim“ sind die hitzeresistenten Besucherinnen und Besucher „noch“ überschaubar: Für den Großteil ist es an diesem Samstag um 17 Uhr einfach zu heiß, vermutet Abteilungskommandant Thomas Daginnus. Als sich nach und nach der Dorfplatz beim Bürgerhaus mit Feierwilligen füllt, sorgen der Spielmannszug der Feuerwehr Kirchheim und der Musikverein Lindorf – nun vor reichlich Publikum – für allerbeste Stimmung. „Märsche, Polkas und viel Modernes“, nennt Vize-Dirigent Jürgen Martin das ausgewogene Repertoire der Stamm- und Jugendkapelle, die aktuell aus rund 40 und 25 Mitwirkenden besteht.

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Blick zurück in die Geschichte der Feuerwehr Lindorf

Kaum ist der letzte Ton verklungen, blickt Thomas Daginnus kurz auf die Zeit der Gründung der Lindorfer Feuerwehr zurück. Am 14. Mai 1875 beschlossen der Gemeinderat sowie der Bürgerausschuss, einen außerordentlichen Beitrag von 100 Gulden für die Ausrüstung (Metallhelme, Steiger-Gurte, Seile, Beile, Laternen, Dachleitern) von sechs Steigern zu ergeben und eine Mannschaft zu bilden. Elf Jahre später kamen eine vierrädrige Saugfeuerwehrspritze, 50 Meter Druckschläuche, Anstellleitern, Feuerhaken, Butten, Schapfen, Erdölfackeln und Doppelhaken hinzu. 1886 bestand die komplette Feuerwehr aus 62 Mann. Mit Wirkung vom 1. April 1935 wurde die bisherige Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt.

Die oberste Priorität ist die Sicherheit meiner Männer und Frauen.

Thomas Daginnus, Abteilungskommandant der Feuerwehr in Lindorf

Und heute? „Die oberste Priorität ist die Sicherheit meiner Männer und Frauen“, betont der Abteilungskommandant und weist nicht zuletzt in seinem Grußwort in der Festbroschüre auf den Sinn einer „fundierten Ausbildung und ständigen Weiterbildung“ hin, um den „tendenziell vermehrten Herausforderungen gewachsen“ zu sein.

Während die Dätscher aus dem Holzofen im 1871 erbauten Backhaus langsam zu Neige gehen, kümmert sich Finn Mavin um seine „heißesten Würstchen“ vom örtlichen Metzger. Sein Trick: „Alle kommen in eine etwa 60 Grad heiße Brühe, die heißen schwimmen oben, die kalten unten, dann geht’s auf den Grill – so bleiben sie innen warm und platzen auch nicht auf.“ Und die schmecken nicht nur den ehrenamtlich-aktiven Feuerwehrmännern an der Kasse, Heinrich Götz und Thilo Pesl. Der eine ist seit 44 Jahren dabei und der andere gehört zu den Gründern der Jugendfeuerwehr (2001), die sich übrigens wie die „Großen“ auf neue Mitglieder freut.