Region. In der ersten Januarwoche findet die sogenannte Fuchswoche der Jägervereinigung Kirchheim statt. Das nimmt die Tierrechtsorganisation Peta zum Anlass, in einer Pressemitteilung scharfe Kritik an der Fuchsjagd zu üben. Laut Tierschutzgesetz müsse ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen. Bei der flächendeckenden Jagd auf Füchse ist ein solcher nach Auffassung der Tierrechtsorganisation jedoch nicht gegeben. Peta fordert die Landesregierung auf, im Landesjagdgesetz ein Verbot der Fuchsjagd zu ergänzen. Zudem appelliert die Tierrechtsorganisation an die Vereinsmitglieder, die Fuchsjagd aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen.
Peta-Fachreferent Peter Höffken weist daraufhin, dass bundesweit jährlich rund 400 000 Füchse durch Hobbyjäger getötet würden, allein in Baden-Württemberg seien es über 45 000 Tiere. Viele von ihnen stürben einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der Fallenjagd. Seine Forderung: „Es gibt keinen Grund, die nützlichen Tiere zu töten. Die Politik muss endlich handeln.“
Weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht bestehe ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer. Die zum Teil noch immer geäußerten Vorurteile gegenüber den Tieren beruhen nach Ansicht von Peta auf längst widerlegten Annahmen: So ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse nahezu auszuschließen. Deutschland sei seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut, und der Fuchsbandwurm zähle zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf Füchse habe keine regulierenden Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen würden. Auch das Argument des Artenschutzes bezeichnet die Tierrechtsorganisation als Augenwischerei. Untersuchungen zufolge ernährte sich jeder Fuchs von rund 3000 bis 5000 Mäusen pro Jahr. Populationsrückgänge bestimmter Arten wie beispielsweise dem Feldhasen seien dagegen überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen.
Peta blickt nach Luxemburg, wo die Regierung bereits 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt habe. Fazit: keine Probleme. Fuchspopulationen regulierten sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsangebot und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei seien sie wichtig für den Kreislauf der Natur. Sie sicherten auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache Tiere erbeuteten und Krankheitsherde somit eliminierten. Ein Verbot der Fuchsjagd sei längst überfällig. Hierzu hat Peta eine Petition ins Leben gerufen. pm