Seit einem Jahr lenkt Gabriele Eichler als Geschäftsführerin die Geschicke des Kirchheimer Vereins Buefet – und trat als Nachfolgerin von Monique Kranz-Janssen, die Buefet zwei Jahrzehnte lang leitete und auch bei dessen Aufbau eine entscheidende Rolle spielte, in große Fußstapfen. „Mit viel Respekt und Ehrfurcht vor dem, was sie Gründungsmitglieder vor mehr als 20 Jahren auf die Beine gestellt und was die Akteure und meine Vorgängerin sehr professionell geleistet haben, bin ich gestartet“, blickt Gabriele Eichler zurück. Von Mitte 2022 bis zu ihrem Arbeitsantritt am 1. Februar vergangenen Jahres arbeitete sie ehrenamtlich im Verein mit. „Dadurch bin ich schnell in die Thematik reingekommen.“
Überhaupt ging alles relativ schnell. Zwischen Gabriele Eichler und ihrer Vorgängerin stimmte die Chemie von Anfang an. Und freilich spielte der Kirchheimerin auch ihre langjährige Berufserfahrung in die Karten: 38 Jahre lang war sie als Krankenkassenbetriebswirtin tätig, „am Schluss als Teamleiterin in Revision bei der Barmer“. In dieser Funktion war Gabriele Eichler in ganz Deutschland viel unterwegs. Auch ihr Lebenspartner war ständig auf Dienstreisen. „Dadurch hatten wir keinen großen Bezug zu Kirchheim. Es war halt unser Wohnort“, erzählt sie. Dann kam Corona – und damit auch für den Alltag des Paares ein großer Einschnitt. Die Dienstreisen fielen komplett weg, das Hamsterrad, in dem sie jahrelang liefen, stoppte abrupt. „Plötzlich bekamen wir viel mehr mit von der Stadt Kirchheim und ihren Menschen“. In einem Urlaub im Jahr 2021 „haben wir uns überlegt, ob wir noch richtig unterwegs sind“, erinnert sich die heute 56-Jährige. Für sie war schnell war klar: Sie wollte so nicht mehr weitermachen.
Ihre bisherige Arbeit gab sie daraufhin auf. Was sie mit ihrer nun gewonnenen freien Zeit anfangen wollte, wusste sie erstmal nicht. Klar war indes: Sie wollte sich ehrenamtlich im sozialen Bereich engagieren. „Ich wollte für und mit Menschen arbeiten.“ Daraufhin nahm sie mit der Stadt Kirchheim Kontakt auf, um herauszufinden, in welchem Bereich sie sich ehrenamtlich einbringen könnte. So fand sie schließlich zu Buefet. Als sie erfuhr, dass für den Verein eine neue Geschäftsführerin gesucht wird, „hat mich das total gereizt“. Sie bewarb sich offiziell auf die Stelle.
„Für mich ist es der perfekte Job“, schwärmt Gabriele Eichler, die von Anfang an mit Herzblut dabei war. Neben der Geschäftsführung koordiniert sie drei Angebote von Buefet: die Wohnberatung, das Begleitmobil sowie „B.U.S. – Bewegung. Unterhaltung. Spaß“. Am Herzen liegen ihr aber nicht nur diese, sondern alle Angebote des Vereins.
Seit ihrem Start haben sich für die Kirchheimerin drei wesentliche Schwerpunkte herauskristallisiert: Sie möchte den Bekanntheitsgrad von Buefet noch mehr erweitern, die Angebote an die gesellschaftlichen Herausforderungen anpassen und weitere Ehrenamtliche gewinnen. „Die Anforderungen an einen Unterstützungsverein verändern sich“, betont Eichler. Beispielsweise komme man um die Themen Demenz und Einsamkeit nicht mehr herum. Die Herausforderung liege darin, ob und wie man die Angebote erweitern, anpassen oder umgestalten oder ob man neue Angebote finden müsse.
Sicher sei indes: „Dass wir all die Angebote den Menschen zur Verfügung stellen können, ist nur unseren aktiven und tollen Ehrenamtlichen zu verdanken“, verdeutlicht die Geschäftsführerin. „Ohne ihren unermüdlichen Einsatz würde das nicht funktionieren.“ Deshalb legt Eichler großen Wert darauf, den Engagierten Wertschätzung entgegenzubringen – auch durch Gemeinschaftsveranstaltungen wie Ausflüge oder regemäßige Teamrunden. Weitere Engagierte zu gewinnen, sei herausfordernd für den Verein und erfordere Ideen. Wichtig sei es dabei auch, sich als Hauptamtliche in Bewegung zu setzen, um die Rahmenbedingungen für erfüllende ehrenamtliche Tätigkeiten zu schaffen.
„Durch meine Tätigkeit bei Buefet bin ich gefühlt näher an die Stadt herangerückt“, sagt Eichler. Bürgerschaftliches Engagement sei für sie eine Herzenssache. Deshalb hat sie auch beschlossen, bei der Kommunalwahl am 9. Juni für die Freien Wähler im Kirchheimer Gemeinderat zu kandidieren. Eine Vision hat die Geschäftsführerin auch und greift damit einen Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Zukunftswerkstatt des BürgerTreff auf: ein Bürgerhaus, in dem Vereine wie BürgerTreff und Buefet unter einem Dach untergebracht sind – „mit einem Café, als Begegnungsort für Jung und Alt“.
Mit Buefet gut älter werden in der Teckstadt
Der Verein Buefet ist Teil der sozialen Infrastruktur in Kirchheim. Gemeinsam mit der Stadt und anderen Organisationen arbeitet Buefet mit mehreren Angeboten daran, dass es sich in der Teckstadt gut älter werden lässt. Ziel ist, dass ältere Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können. Mit einem umfangreichen Beratungs-, Informations- und Begleitungsangebot fördert der Verein ein selbständiges Leben zuhause. Zu den Angeboten gehören Betreutes Wohnen zuhause, das Begleitmobil, Beste Genesung zuhause, B.U.S. – Bewegung. Unterhaltung. Spaß, Pflegebegleitung, Wohnberatung und das Treffen russischsprachiger Seniorinnen.
Aktuell sind neben den drei Vorsitzenden, dem Beiratsbeisitzenden und der Vertretung der Stadt Kirchheim drei Hauptamtliche tätig. Etwa 50 Ehrenamtliche bringen sich ein.
Bei Buefet gebe es vielseitige Möglichkeiten, sich zu engagieren, betont Gabriele Eichler. Jeder könne ein Engagement für sich entdecken. „So bieten wir auch für Herren, unter anderem mit den Angeboten Begleitmobil, der Wohnberatung oder mit B.U.S., ,Männer-affine‘ Möglichkeiten, ehrenamtlich tätig zu werden.“ Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail an info@buefet.de oder unter der Telefonnummer 07021 502 334 melden. hei