Kirchheim
Gastspiel des Akkordeon-Virtuosen Roman Dotsenko in der Kirchheimer Stadthalle war ein Volltreffer

Roman Dotsenko begeisterte das Publikum in der Kirchheimer Stadthalle. Foto: pr

Kirchheim. Die Verpflichtung von Roman Dotsenko für das Frühjahrskonzert des Akkordeonorchesters Kirchheim in der Stadthalle war ein Glücksgriff. Der 38-jährige Akkordeon-Virtuose spielte sich sofort in die Herzen der Zuhörer. Bevor er allerdings in die Tasten griff, begeisterte das Akkordeonorchester unter der Leitung von Claudia Petrow mit Spielwitz, Gefühl und Leidenschaft das Publikum. Der musikalische Bogen ging von moderner Klassik bis hin zu aktuellem Pop und Rock.

Das Orchester eröffnete den Abend mit dem Stück „Scherzo“ aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie. Während Beethoven der Musik der Romantik den Weg bereitete, hat Astor Piazolla den modernen Tango Nuevo erfunden und entwickelt. Der Titel „Melodia en la menor“ wurde ausdrucksvoll intoniert wie auch das nachfolgend Stück „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg.

Nach der Ballade „Circle of life“ aus „König der Löwen“ tauchte das Akkordeonorchester mit dem Metallica-Titel „Nothing Else Matters“ in die populäre Mainstream-Kultur ein. Entsprechend weich war der Übergang zum Liebeslied „my secret love“ von Jürgen Schmieder. Großen Beifall erntete das Orchester mit dem Medley „best of Kenny Loggins“. Der 80iger-Jahre-Hit mit den bekannten Titeln „Danger Zone“ aus dem US-Film Top Gun, dem Titelsong zu „footloose“ und „Welcome to Heartlight“ wurde vom 20-köpfigen Orchester großartig interpretiert. Mit der Zugabe „Can´t take my Eyes off You“ von Bob Grewe und Bob Gaudio verabschiedete sich das Akkordeonorchester, das vom Publikum mit viel Beifall bedacht wurde.

Anschließend übernahm der Ukrainer Roman Dotsenko die Bühne und bereits mit dem ersten Stück „L´Inverno“ aus den „vier Jahreszeiten“ von Vivaldi sprang der Funke über. Beeindruckend waren die wechselnden Charakterristika seiner Stücke, die Dotsenko in brillanter Perfektion vortrug, so auch „Cavatina Figaro“ aus dem Werk „der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini. Getragen spielte er dann den ukrainischen „Kyjiw-Walzer“. Man spürte geradezu den Schmerz, der sich über Kiew gelegt hat. Versunken in der bitter-süßen Melancholie des Titelsongs „The Immigrant“ aus dem Film „der Pate“ von Nino Rota, behielt er die Souveränität über das Stück. Ausdrucksstärke und Leidenschaft verkörperte Dotsenko beim anschließenden „Libertango“ von Astor Piazolla. Bei „Paraphrasen auf ukrainische Themen“ von Viktro Vlasov setzte er dann in puncto Virtuosität noch eins drauf. Danach folgte mit „Papa can you hear me“ von Michel Legrand eine ruhige, aber emotional berührende Komposition, die er in einer eigenen Fassung intonierte. Den Schlusspunkt setzte Roman Dotsenko mit dem Virtuosenstück „Csardash“ von Vittorio Monti, das durch Tempo,- Dynamik- und Charakterwechseln bestach. Das begeisternde Publikum aber wollte noch mehr und bekam von Roman Dotsenko noch zwei Zugaben obendrauf.mm