Kirchheim. Der offizielle Teil war längst vorbei, als die ausgezeichneten Mitglieder des City Rings am Donnerstagabend im Großen Sitzungssaal des Rathauses noch immer zusammenstanden und sich angeregt unterhielten. Von „gelebter Gemeinschaft“ und „hier schafft keiner gegeneinander, sondern miteinander“ sprach Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader in seinem Grußwort bei der achten Verleihung des Service-Siegels. „Ein Geschäft allein reißt Kirchheim nicht, die Gemeinschaft macht es aus“, betonte auch Sabine Wekerle, stellvertretende Vorsitzende.
Und genau aus diesem Gemeinschaftsgedanken ist der City Ring an sich, und 2006 auch das Siegel, entstanden. Die „City Ring Junioren“, also die jüngeren Vertreter im Rund, hatten einst die Aufgabe bekommen, sich neue Ideen einfallen zu lassen. Und eine davon war das Service-Siegel. Für den Kunden schnell sichtbar, sollte ein Zertifikat im Laden bezeugen, dass hier gewisse Standards und Service-Leistungen geboten werden. „Uns ist dabei wichtig, mit der Zeit zu gehen. Deshalb werden die Kriterien immer wieder überarbeitet“, sagte Michael Kneile, erster Vorsitzender der Kirchheimer Händlergemeinschaft. Und je mehr Firmen mitachen und sich anstrengen, die Anforderungen zu erfüllen, desto mehr Aufmerksamkeit errege das bei der Kundschaft, so der Vorsitzende, der in zwei Jahren die Marke von 40 Betrieben knacken möchte.
Etliche Neue dabei
Während die einen Firmen schon von Anfang an dabei sind und mittlerweile ihr achtes Service-Siegel in Empfang nehmen durften, waren andere am Donnerstag zum ersten Mal dabei. So beispielsweise die Vitalschmiede, eine Praxis für ganzheitliche Gesundheit, aber auch die Fußpflegepraxis Kai und Bandalo, Wolkenlos und heiter, die Schmucksiederei, Jacques Weindepot, Tritschler Kirchheim, die Metzgerei Schneider und Kluge Vision. „Kirchheim ist eine vom Einzelhandel, den Dienstleistern und der Gastronomie geprägte Stadt mit einem vielfältigen Branchenmix“, sagte OB Bader mit Blick auf die bunte Liste der Betriebe. „Wir haben eine Stadt zum Einkaufen, Verweilen und Schlemmen, also quasi ein verlängertes Wohnzimmer“, so Bader. Mit Blick auf die Veranstaltungen, die ebenso zu einer lebendigen Stadt gehören, möchte er eine Open-Air-Richtlinie gemeinsam mit Anwohnern entwickeln, um Konflikte zu vermeiden.
Zudem würde die Stadt sich stark machen, dem hohen Druck standzuhalten, Einzelhandelsflächen auszuweiten. „Plötzlich hat man ein neues Einkaufszentrum. Das wollen wir verhindern. Die Menschen sollen für ihren täglichen Bedarf weiter in die Innenstadt kommen.“ Und genau hier kommen die Geschäfte des City Rings ins Spiel.