Kirchheim. Nach knapp fünf Jahren ist Lena Weithofer aus dem Kirchheimer Gemeinderat ausgeschieden. Ihren Platz in den Reihen der Grünen-Fraktion nimmt bis zum Ende der Wahlperiode Dr. Martin Gienger ein. Der Grund für das Ausscheiden ist leicht zu erklären, auch wenn er offiziell zunächst unverständlich klingt: Sie musste den Gemeinderat „aufgrund des Verlustes der Wählbarkeit“ verlassen. Das liegt daran, dass sie nach Esslingen umgezogen ist. Zwingende Voraussetzung für das Gemeinderatsmandat ist aber Kirchheim als Wohnort.
Oberbürgermeister Pascal Bader erinnerte an die schwierigen Startbedingungen: „Kurz nach Ihrem Eintreten in den Gemeinderat sind die meisten Veranstaltungen wegen Corona ausgefallen.“ So ließen sich nur schlecht Kontakte zu knüpfen. Zu Lena Weithofers Schwerpunkten sagte er: „Sie setzen sich mit Nachdruck für wichtige Themen ein. Dazu zählen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität.“ Zumindest in der Regionalversammlung habe sie weiterhin mit dem ÖPNV zu tun, vor allem mit der S-Bahn.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Manfred Machoczek ging auf die Politikwissenschaft ein. Nach der Theorie im Studium habe Lena Weithofer im Gemeinderat viel über die praktische Politik gelernt. Zu ihrem Wegzug nach Esslingen meinte er augenzwinkernd: „Wir verlieren dich jetzt an eine Stadt mit einer schlechteren Zentralitätskennziffer, dafür aber mit einem besseren Weihnachtsmarkt.“
Lena Weithofer selbst sprach davon, dass sie im Gemeinderat Menschen mit ganz unterschiedlichen Meinungen und Ideen kennengelernt habe. Ihr Fazit: „Kommunalpolitik ist ein Aufeinanderzugehen, um die Dinge durch Kompromisse besser zu machen.“ Für Kirchheim wünsche sie sich mehr PV-Anlagen auf den Dächern – „und vielleicht auch ein Windrad“. Dem Gremium wünschte sie, dass es auch in Zukunft an Sachfragen und an Lösungen orientiert bleiben möge. Andreas Volz