Gesundheit
Gerät kaputt, Techniker krank: Bestrahlung fällt aus

Eine Verkettung unglücklicher Umstände lässt eine Kirchheimerin auf ihre Therapie warten.

Der Schmerz im Unterarm wird durch die Strahlentherapie gelindert. Foto: pixabay/fernandozhiminaicela

Kirchheim. Kurz vor Weihnachten bekam die Jesingerin Barbara Hornlacher starke Schmerzen im Unterarm. Der Orthopädie diagnostizierte ihr einen „Tennisarm“, verschrieb ihr zunächst Medikamente. Doch nach Neujahr kamen die Schmerzen wieder und der Arzt empfahl ihr eine Behandlung mit einem Röntgenreizbestrahlungsgerät. Die Behandlung half, obwohl sie nur 30 Sekunden dauerte. „Zwei Mal konnte ich sie machen und sie hat mir jedes Mal Linderung verschafft“, sagt die Kirchheimerin. Doch auf die dritte Sitzung wartet sie nun schon seit einem Monat. „Anscheinend ist das Gerät kaputt“, sagt Hornlacher. 

Bei der Medius Klinik bestätigt man das. „Es ist korrekt, dass das Gerät für die Strahlenbehandlung derzeit einen technischen Defekt aufweist. Und obwohl es sich um ein altbewährtes Modell handelt, erfordert die Reparatur natürlich spezialisiertes Fachwissen. Leider verzögert sich die Instandsetzung aber, da der zuständige Techniker aktuell krankheitsbedingt ausfällt“, sagt Pressesprecher Max Pradler. Das Resultat der Verkettung unglücklicher Umstände ist, dass Barbara Hornlacher auf ihrer Behandlung noch warten muss. „Wir sind uns bewusst, dass diese Situation für die betroffene Patientin eine große Belastung darstellt und bedauern dies selbstverständlich. Wir arbeiten jedoch mit Hochdruck an einer schnellen Lösung, um die Behandlung so bald wie möglich fortzusetzen“, betont Pradler. 

Aktuell sind die Schmerzen wieder da, und sie kann ihren Arm kaum noch heben. Das ist in ihrem Beruf besonders hinderlich: Die 63-Jährige arbeitet bei einem Catering-Dienstleister im Service, muss ständig Teller oder auch mal eine schwere Bain Marie zum Warmhalten heben. „Vermutlich wird der Hausarzt mich jetzt krankschreiben“, sagt sie. Aber eigentlich will sie viel lieber wieder arbeiten. 

Die Röntgenreizbestrahlung wird bei chronisch-entzündlichen Gelenk-, Knochen-, Knorpel- oder Weichteilerkrankungen als Verschleißerscheinungen oder als Entzündung an Gelenk oder Sehne eingesetzt. Von den entsprechenden Geräten, gibt es nicht mehr ganz so viele im Landkreis, in der Medius-Klinik in Kirchheim steht es aber noch. „In Esslingen gäbe es eins, aber für 30 Sekunden Behandlung ist mir das ehrlich gesagt zu weit“, sagt die Kirchheimerin, die in Jesingen wohnt.

Bis das Gerät in der Kirchheimer Medius-Klinik den Betrieb wieder aufnimmt, ist noch etwas Geduld gefragt: Eine Ausweichmöglichkeit kann die Klinik nicht anbieten, denn die Geräte sind nicht nur selten geworden. Auch ihre Anwendung erfordert eine besondere ärztliche Qualifikation, die nur noch wenige Fachkräfte besitzen. „Daher wird diese Behandlung weder an unseren anderen Standorten angeboten, noch ist sie generell weit verbreitet“, sagt Krankenhaussprecher Max Pradler.