Nach mehrmonatigen und intensiven Vorbereitungen waren sie am Ziel angekommen. Beim 22. internationalen Blasmusikwettbewerb in Prag stand für die Stadtkapelle Kirchheim das große Finale auf dem Programm. Geprägt von unzähligen Sonder- und Registerproben und einem professionellen Trainingscamp in der Musikakademie Schloss Kapfenburg zauberte das symphonische Orchester der Stadtkapelle ihren 50-minütigen Wettbewerbsbeitrag auf die Bühne. Stadtmusikdirektor Marc Lange hatte dafür gesorgt, dass sie perfekt darauf vorbereitet waren.
Beim Wettbewerb in Prag treten normalerweise überwiegend Orchester aus Polen, Tschechien, Ungarn und dem deutschen Sprachraum zum musikalischen Wettstreit an. Allerdings hatte es in diesem Jahr sogar ein Orchester aus Thailand an die Moldau geschafft. Die Jury hat mit dem Pflichtstück „Azurová Tarantella“ von Otmar Mácha bewusst ein tschechisches Werk von den Teilnehmern der Höchststufe eingefordert. Ergänzend dazu erarbeitete die Stadtkapelle das extrem anspruchsvolle Meisterwerk „La Vita“ von Ito Yasuhide, um das gesamte Spektrum der zeitgenössischen symphonischen Blasmusik abbilden zu können.
Im Wettbewerb selbst konnte die 73-köpfige Stadtkapelle bei der Jury und den tschechischen Zuhörern besonders durch Spielfreude und die musikalische Bandbreite einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dynamik und Klangausgleich, Tempo und Agogik, Interpretation und Stilempfinden ergaben insgesamt einen künstlerischen Gesamteindruck, der Zuhörer und Jury gleichermaßen beeindruckte.
Im Gesamtergebnis wurde der Stadtkapelle das Prädikat „sehr gut“ in der Höchststufe verliehen und mit dem Goldenen Band der Stadt Prag belohnt. Von den 13 teilnehmenden Orchestern nahm die Stadtkapelle Kirchheim den 2. Platz nach dem Auswahlorchester der Bergkapelle Saar ein. Ein Gesamtergebnis, mit dem Stadtmusikdirektor Marc Lange und die Mitglieder des großen symphonischen Blasorchesters der Stadt Kirchheim für die mehrmonatige konzentrierte Arbeit belohnt wurden. Die Preisverleihung wurde durch das Kultusministerium der Tschechischen Republik begleitet.
Selbstverständlich stand neben mehreren Proben, dem Eröffnungskonzert und dem Wettbewerb auch ein örtliches Rahmenprogramm auf dem Terminplan der viertägigen Konzertreise. Die Prager Burg, die historische Altstadt, die Moldau und der Wenzelsplatz wurden besichtigt. Dabei tauchten die deutschen Kulturbotschafter aus Kirchheim in die reiche Geschichte der 1,3 Millionen zählenden Metropole an der Moldau ein - eine Reise, die dem Orchester in Erinnerung bleiben wird.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Kulturring Kirchheim wird die Stadtkapelle beim Concerto am Samstag, 28. März, in der Stadthalle ein Konzert mit dem Solotrompeter Maximilian Sutter veranstalten. Auf dem Programm steht unter anderem auch die Sinfonie „La Vita“, die in voller Länge und mit gleicher Eleganz und Brillanz gespielt wird wie beim Konzert in Prag. pm