Kirchheim. Obwohl der Weg weit ist von Kirchheim bis zu den Meeren der Welt, hat Greenpeace Esslingen am Sonntagnachmittag zu einer Foto-Mitmachaktion an den Bürgerseen aufgerufen. Mit Schildern, die sie am oder im Wasser in die Höhe hielten, konnten Passanten gegen eines der größten Erdgasprojekte protestieren, das in einer sehr artenreichen Zone Millionen von Meereslebewesen bedroht und durch die Nutzung fossiler Brennstoffe das Klima immer weiter anheizt. Der Protest richtet sich speziell gegen die Energiekonzerne RWE und Uniper, die durch Abnahmeverträge die Zerstörung weiter Meeresgebiete mitfinanzieren.
Bei der Erschließung des Erdgasfeldes Scarborough in Australien müssten über Hunderte Kilometer Meeresböden gesprengt und ausgebaggert werden. Riesige Betonpfähle würden in den Meeresboden gerammt und Millionen Tonnen zerkleinerter Korallen und Felsen im Dampier-Archipel versenkt. Das Gebiet beherbergt Tausende von Hai-, Fisch-, Schildkröten- und Korallenarten und liegt auf den Wanderwegen der Wale. Zudem müssten zum Transport des Rohstoffs hunderte Kilometer Pipeline unter Wasser verlegt werden. Die Scarborough-Pipeline würde den Montebello Marine Park durchqueren, eines der bedeutendsten Brut- und Niststätten von Meeresschildkröten.
„Das Argument einiger Gesprächsteilnehmer, dass man doch bei den gegenwärtigen Energieengpässen gerade auf weitere Gasquellen angewiesen sei, ist zwar verständlich, verliert aber seine Kraft angesichts der Tatsache, dass das so gewonnene Gas sowieso erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen würde, die besser zum schnellen Ausbau nachhaltiger Energiequellen genutzt werden sollten“, so Greenpeace.
Trotz des regnerischen Wetters konnten die Aktivisten interessante und informative Gespräche führen, Protestunterschriften sammeln und Fotos machen. pm
Weitere Informationen und Mitmach-Möglichkeiten finden Interessierte online unter
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