Gut vorbereitet will der Eintritt ins Rentenalter sein, der den Baby-Boomern bevorsteht – also in etwa denjenigen, die zwischen Mitte der 50er- und Mitte der 60er-Jahre geboren sind. Diese Generation nimmt die Kirchheimer Fachstelle
mit der Vorbereitung anfangen.
Bürgerengagement nun in den Blick, mit der Veranstaltungsreihe „Gut gerüstet in den Ruhestand“. Über den Zeitraum von einem halben Jahr hinweg gibt es zu diesem Thema die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Die Bandbreite reicht von Sachinformationen über die Altersrente oder über eine Patientenverfügung bis hin zu Kontaktbörsen wie einem Jungrentnerstammtisch, der sich ab Anfang Juni etablieren soll.
Auftakt der Reihe ist ein Vortrag des Alters- und Ruhestandsforschers Eckart Hammer. Am 31. März, beginnt um 19 Uhr sein Vortrag mit dem Titel „Wenn der Wecker nicht mehr klingelt“ – passenderweise in der Bettenabteilung bei Möbel König. Der Untertitel lautet: „Chancen und Herausforderungen im Ruhestand“. Es geht um die Möglichkeiten, auch und gerade im Ruhestand ein „sinnerfülltes Leben“ führen zu können. In diesem Sinn ist auch das Versprechen in der Vortragsankündigung zu verstehen: „Das Beste kommt noch!“
Auch Freizeitbeschäftigungen stehen auf dem Programm: Bewegungsübungen zum Erhalt der Gesundheit oder auch der Umgang mit dem Internet und den Gefahren, die dort lauern, wenn Betrüger am Werk sind. Auch eine Bierverkostung steht auf dem Programm, das sich in diesem Fall vielleicht etwas mehr an die Männer richtet. Letztere sind explizit angesprochen, mit dem Thema des Abschlusstermin am 27. September: „Männer im Um-Schwung. Zwischen Couch und Cabrio, zwischen Neufindung des Ichs und sozialem Engagement“.
Dieses Engagement ist ein Thema, das die Veranstalter – neben der Stadt Kirchheim eine ganze Reihe von Kooperationspartnern – aufgreifen wollen. „Wir gehen davon aus, dass die jungen Rentner noch sehr fit sein werden. Deshalb wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sich ehrenamtlich engagieren können“, sagt Bürgermeisterin Christine Kullen. Die Vorteile des bürgerschaftlichen Engagements umschreibt sie folgendermaßen: „Man macht da neue Erfahrungen, lernt auch ganz neue Seiten an sich selbst kennen – und man tut gleichzeitig noch etwas Gutes. Ehrenamtlich Engagierte geben etwas. Sie bekommen aber auch viel zurück.“
Es geht um Körper, Geist und Seele
Es ist aber nicht so, dass die Veranstaltungsreihe lediglich das Ziel verfolgt, neue Ehrenamtliche zu rekrutieren. Brigitte Hartmann-Theel – die Leiterin der Abteilung Soziales, zu der auch die Fachstelle Bürgerengagement gehört – spricht vom ganzheitlichen Ansatz des Angebots: „Da geht es um Körper, Geist und Seele.“ Zum Körper gehören die Bewegungskurse oder auch das Biertasting. Zum Geist gehören Informationen über das Studium Generale mit dem Titel „Hermes und Hermine“. Die Seele wiederum ist angesprochen, wenn es heißt: „Wenn nicht jetzt, wann dann? Endlich Träume verwirklichen?“
Inwieweit die Bierverkostung außer dem Körper auch die Seele anspricht, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Die Möglichkeit, im Ruhestand einen Sprachkurs zu besuchen, ist sicher eine Herausforderung für den Geist und fördert dessen Beweglichkeit. Aber es kann auch der Seele gut tun, sich den Traum zu verwirklichen, genau diese Fremdsprache endlich zu erlernen. Es soll auch Lehrer im Ruhestand geben, die im Sprachkurs eine ganz neue Erfahrung machen, indem sie die Perspektive der Lernenden einnehmen.
Bürgermeisterin Kullen hofft auf möglichst viele Teilnehmer bei den einzelnen Veranstaltungen, die sich im Internet aufgelistet finden unter der Adresse https://www.kirchheim-teck.de/de/Stadt-Rathaus/Soziales-Engagement/Gut-geruestet-in-den-Ruhestand. Sie empfiehlt die Termine als Kontaktbörse und sagt, dass man völlig unverbindlich daran teilnehmen kann: „Wer da hingeht, muss auch in keiner Weise zugeben, dass er noch keinen Plan für den Ruhestand hat.“ Es gehe immer nur darum, verschiedenste Optionen für neue Ruheständler aufzuzeigen. „Für viele ist es nicht ganz leicht, nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben von hundert auf null zu kommen. Da muss man sich rechtzeitig damit auseinandersetzen.“