Justiz
Hausbesitzer leiden noch heute

In dem Einbruchprozess haben die drei angeklagten Männer Geständnisse abgelegt. Bald soll das Urteil fallen.

Das Urteil im Prozess soll bald fallen. Symbolfoto

Kirchheim/Dettingen. Beute von mehr als 60.000 Euro bei einem einzigen Wohnungseinbruch – so geschehen am späten Nachmittag eines Novembertags 2023 in einem Einfamilienhaus. Die drei seit Mitte August wegen 29-fachen Einbruchs am Stuttgarter Landgericht angeklagten Bosnier sollen diese Beute eingeheimst haben. Die Hausbesitzerin, die gestern dazu gehört wurde, lebt nunmehr in Angst, wie sie sagt.

Es muss am späten Nachmittag passiert sein, resümierte die 43-jährige Zeugin, die den drei mutmaßlichen Serieneinbrechern gestern im Gericht gegenüber saß. An jenem Novemberabend sei sie von der Arbeit nach Hause gekommen und habe sich zunächst gewundert, dass die Gartentüre offen stand. Dann sah sie auch die offenstehende Haustüre, die Terrassentüre und die Türen zu den inneren Räumen des Hauses. Im Schlafzimmer lagen Kleider auf dem Boden, die Türen des Kleiderschranks seien offen gestanden, Schubladen waren herausgezogen. Wertvoller Schmuck und eine wertvolle Uhrensammlung sowie Münzen waren weg. Selbst die Eheringe.

Schmuck im Wert von 68.000 Euro

Ähnlich habe es auch in den übrigen Räumen ihres Hauses ausgesehen. Im Wohnbereich waren alle Behältnisse herausgezogen, Inhalte lagen wahllos auf dem Boden. Auf Fotos, die die Polizei noch an diesem Abend am Tatort machte, waren die Verwüstungen auf dem großen Bildschirm im Stuttgarter Gerichtssaal zu sehen. Den Gesamtschaden der Wertsachen hat der Staatsanwalt in der Anklageschrift allein in diesem einzelnen Fall gegen das Trio auf 68.000 Euro taxiert. Die Versicherung jedoch habe laut der Zeugin recht wenig ersetzt. Und der Sachschaden geht ebenfalls in die Tausende. Sie habe sich danach in ihrem eigenen Haus nicht mehr wohlgefühlt, habe schlecht geschlafen. Die Angst sei immer noch vorhanden, auch heute noch.

Insgesamt 29 solche Einbrüche sollen die drei angeklagten Männer zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres in Stuttgart, Kirchheim, Dettingen, Salach, Eislingen, Kuchen und Süßen sowie im Landkreis Ludwigsburg begangen und eine Beute im Gesamtwert von 150.000 Euro gemacht haben. Gegenüber der gestern gehörten Zeugin wiederholten sie jene Entschuldigung, die sie schon gegenüber anderen geschädigten Zeugen gemacht hatten. Doch die Frau war nicht in der Lage, diese Entschuldigung zu akzeptieren. Alle Drei haben inzwischen Geständnisse abgegeben. Am nächsten Prozesstag, am morgigen Mittwoch, sollen die Plädoyers gehalten und am 30. September dann die Urteile gesprochen werden.