Kirchheim
Hitzefrei an Kirchheimer Schulen

Hitze Qualmende Köpfe bei tropischen Temperaturen: An weiterführenden Schulen fiel am Dienstagnachmittag die Schule aus. Von Anke Kirsammer

Kirchheim. „Hitzefrei!“ Mancher Schüler traute seinen Augen nicht, als er auf den Stundenplan für den Dienstagnachmittag schaute. Statt Mathe zu büffeln, ging’s ab ins Freibad. – Bei 35 Grad die bessere Alternative, als schweißgebadet im Klassenzimmer zu sitzen. Weil schon am Wochenende extreme Hitze für den Dienstag vorhergesagt war, hatten sich Rektoren weiterführender Schulen in Kirchheim überlegt, den Unterricht am Nachmittag ausfallen zu lassen. Anders als früher, als es regelmäßig hitzefrei gab, wenn das Quecksilber am späten Vormittag eine bestimmte Marke überschritten hatte, ist das Instrument offiziell abgeschafft. Doch die Arbeiten sind geschrieben, die Sommerferien nicht mehr weit. An konzentriertes Arbeiten ist bei brüllender Hitze kaum noch zu denken. „Im A-Bau merkt man jede Stufe“, sagte die stellvertretende Schulleiterin des Ludwig-Uhland-Gymnasiums (LUG), Rike Gölz, am Dienstag um die Mittagszeit.

So mir nichts dir nichts den Unterricht ausfallen zu lassen, ist aber auch an einer weiterführenden Schule gar nicht so einfach. Am LUG etwa hängt die gesamte Logistik um die Mensa dran. Der Dienstag gehört zu den Tagen mit den meisten Essen. Die ehrenamtlichen Köchinnen und Köche sowie die Kuchenbäckerinnen mussten informiert werden. „Da ist schon einiges zu tun, bis alles abgecheckt ist“, so Rike Gölz.

 

Früher hätte man den Jubel im ganzen Schulhaus gehört.
Lucia Heffner
Die Rektorin des Kirchheimer Schlossgymnasiums

 

„Früher hätte man den Jubel im ganzen Schulhaus gehört“, sagte die Rektorin des Kirchheimer Schlossgymnasiums Lucia Heffner. Per elektronischer Durchsage wurden die Schülerinnen und Schüler über die ausfallende Nachmittagsschule informiert, an die Eltern ging ein Brief raus. Die Abiturienten seien fertig, die Jahrgangsstufe 1 auf Studienfahrt. Sehr viele Kinder hätten ohnehin keinen Unterricht gehabt, meinte Lucia Heffner. Und sie betonte, die Lehrerinnen und Lehrer kämen nicht in den Genuss von hitzefrei. „Die Informatiker beispielsweise haben eine Dienstbesprechung.“ Um sich wenigstens etwas herunterzukühlen, schleckten sie nebenher ein Eis.

33 Grad im Klassenzimmer

33 Grad zeigte am Dienstagvormittag in der Kirchheimer Freihofrealschule das Thermometer in einem der Klassenzimmer an. „Das ist mit mehr als 30 Kindern hart an der Grenze“, sagte der Rektor Marlon Lamour. „Wir sind mitten in der Stadt.“ Da werde es manchmal verdammt heiß. Den Unterricht ausfallen zu lassen, gehe aber bei Ganztagskindern nicht so einfach. Am Dienstag sei der Ganztag geöffnet worden. Viele Kinder hätten das Angebot genutzt, den Nachmittag im Kühlen zu Hause zu verbringen.