Region. Die Temperaturen haben diesen Sommer alle Rekorde gebrochen. Nicht nur Menschen macht die Hitze zu schaffen, auch den Tieren. Hunde, Katze, Kaninchen und Co. haben keine Schweißdrüsen und können sich somit keine Kühlung durch Schwitzen verschaffen.
Es sind vor allem Hunde, die Tierärztin Julia Brömmelstrote wegen Überhitzung behandeln muss. Zu den Patienten der Tierklinik Esslingen zählten zwei Vierbeiner mit zuchtbedingt verkürzten Schnauzen. Mops und Co. bekommen bereits unter normalen Bedingungen schlechter Luft, können somit auch nicht ausreichend hecheln und müssen daher bei hohen Temperaturen geschont werden. „Hunde sind Rudeltiere und kennen keine Grenzen“, meint die Geschäftsführerin der Tierklinik. Daher machen sie alles mit, was Frauchen und Herrchen von ihnen verlangen. Katzen hingegen suchen sich automatisch, ob draußen oder drinnen, bei Hitze ein kühles, schattiges Plätzchen. Doch ein solches sollte auch angeboten werden. Daher gilt übrigens für alle Hausgenossen: tagsüber die Wohnung abdunkeln und früh morgens und spät abends die Räume gut durchlüften.
Apropos Gassi gehen mit dem vierbeinigen Hausgenossen: Bei Hitze nur in den Morgen- und Abendstunden und auch keine ausgedehnten Spaziergänge, rät die Tierärztin. Längere Autofahrten über eine Stunde ohne Klimaanlage sollten tabu sein. Hunde dürfen laut Lenore Völker von der Tierrettung Mittlerer Neckar keinesfalls in parkenden Autos zurückgelassen werden. Auch bei bedecktem Himmel könne es im Innern rasch zu warm werden. Die möglichen Folgen: Übelkeit und Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufversagen.
„Wenn der Hund nun überhitzt ist, sprich stark hechelt, unbedingt nur langsam mit nassen Handtüchern abkühlen“, sagt Julia Brömmelstrote. „Bei Kaninchen ist die Gefahr eines Hitzschlages besonders groß“, weiß die Expertin. Zum einen haben sie oft ein sehr dichtes Fell und zum anderen können sie nicht hecheln, um die Körpertemperatur zu regeln. Schutz vor der Sonneneinstrahlung ist daher das A und O, und am besten in einem artgerechten, großen Gehege. Wasser zum Trinken darf niemals ausgehen, was selbstredend auch für die anderen vierbeinigen Lieblinge gilt. Nasse Handtücher über den Gittern oder nasser Sand können zusätzlich für Erfrischung sorgen.
Vögel sollten nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, sauberes Trinkwasser und eine Badewanne haben. Sabine Försterling