Fünf Jahre lang ist sie das Gesicht der Weilheimer Innenstadtoffensive gewesen und hat einiges bewegt. Seit Januar wirbelt Sandra Schöne nun in Kirchheim - als Citymanagerin in der Geschäftsstelle des City Rings. Der Teckbote hat mit der 48-Jährigen über ihre Ideen für Kirchheim und ihre Zeit in Weilheim gesprochen.
Frau Schöne, warum haben Sie Weilheim verlassen?
Sandra Schöne: Das habe ich gar nicht. Ich lebe in Weilheim, ich liebe Weilheim und engagiere mich auch künftig für Weilheim. Zum Beispiel bin ich seit Neuestem Zweite Vorsitzende des Vereins Kino Kunst Kultur, was neben meiner bisherigen Tätigkeit bei der Stadt so nicht möglich gewesen wäre. Außerdem bin ich auch wieder in den Kirchengemeinderat gewählt worden.
Aber Ihr Arbeitsleben haben Sie nach Kirchheim verlagert . . .
Schöne: Ich habe mich nach langem Überlegen aus freien Stücken dazu entschieden, meine Stelle bei der Stadt Weilheim zu kündigen. Zum einen habe ich viele attraktive Job-Angebote von anderen Kommunen bekommen, zum anderen war die Zeit einfach reif für einen Wechsel. Trotzdem bin ich sehr stolz auf das, was wir in Weilheim gemeinsam auf die Beine gestellt haben: zum Beispiel den Evopäd-Parcours, den Kinoverein und das große Stadtjubiläum.
Ist Kirchheim denn jetzt Neuland für Sie?
Nein. Ich bin in Kirchheim zur Schule gegangen und habe dort meine Jugend verbracht. Auch heute habe ich hier in Kirchheim noch gute Kontakte - unter anderen in der Musikszene, weil ich ja auch selbst Musik mache.
Was würden Sie sagen: Was fehlt denn in der Teckstadt?
Erst einmal: Kirchheim hat schon viel. Die Stadt ist sehr schön und bietet eine wunderbare Basis. Außerdem gibt es viele, die sich engagieren und etwas bewegen möchten: Vereine, Händler und die Stadt selbst. Was fehlt, ist jemand, der die Energien bündelt und die Menschen zusammenbringt. Es braucht aus meiner Sicht einen Kümmerer, der durch die Stadt läuft, mit den Leuten spricht und Verbesserungspotenzial erkennt.
Und dieser Kümmerer könnten Sie sein?
Ich will in Kirchheim etwas bewegen und bin sicher, dass ich das kann. Ideen gibt es schon viele, und ich stehe in den Startlöchern, um sie umzusetzen.
Haben Sie Beispiele?
Um ganz konkrete Ideen zu nennen, ist es noch ein bisschen zu früh. Ich denke aber vor allem an kleine, aber feine Sachen. Idealerweise sollte immer irgendwo in Kirchheim was los sein - nicht auf einer zentralen Bühne und nicht an einem Tag, sondern regelmäßig oder auch mal überraschend. Überlegt haben wir zum Beispiel, den Marktplatz und auch die Nebenstraßen immer wieder unter ein Motto zu stellen, sodass sich dort alles um Sport, Streetart, Frauen oder auch mal Tiere dreht. Außerdem bin ich der Meinung, dass man mit Musik die Menschen gut erreichen kann.
Aber es gibt ja in Kirchheim schon die Musiknacht und das Rollschuhplatz-Open-Air. Wollen Sie den Veranstaltern Konkurrenz machen?
Auf gar keinen Fall. Die Musiknacht ist super, und mit Michael Holz als einem der Veranstalter bin ich im Gespräch. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, das Stadtleben durch feine, durchdachte Veranstaltungen zu bereichern, alle Sinne anzusprechen und somit mehr Gäste aus nah und fern in die nach Kirchheim zu locken.
Sie haben ihren Job ja erst vor wenigen Wochen angetreten. Was sind denn Ihre ersten Aufgaben?
Ich bin gerade dabei, den „KiGu“, den gemeinsamen Kirchheimer Gutschein von City Ring, BDS und Stadt besser zu vermarkten. Außerdem organisiere ich den nächsten verkaufsoffenen Sonntag und das Mitternachtsshopping mit und nehme an den Sitzungen des City Rings teil. Beim verkaufsoffenen Sonntag am 1. März werde ich übrigens als Ansprechpartnerin vor Ort sein und auch sonst habe ich schon erste Gespräche mit Kirchheimer Händlern geführt.