Die Sonne strahlt vom weiß-blauen Himmel an diesem Altweiber-Sommertag. Der Wind säuselt durch den Garten der Begegnung in der Schlierbacher Straße. Nach und nach hört man die Rufe der Kinder und ihr Lachen. Mal rennend, mal die Mama an den Armen ziehend oder schüchtern brav an der Hand von Papa trudeln die Kleinen ein. Viele können es gar nicht erwarten, bis die Show von Zauberin Editha alias Edith Besenfelder beginnt.
Die Magierin zaubert ein Strahlen in die Augen der Kinder – und belohnt das Publikum mit Bonbons, die sie zuvor in ein Kistchen hineingezaubert hat. Um den Kids eine Erinnerung an die magische Zeit zu schenken, macht sie im Anschluss noch Ballonfiguren, die die Jungen und Mädchen mit nach Hause nehmen. Doch weil so viele eines der bunten Ballontiere wollen, ist die Schlange lang.
Doch im Café Fachwerk am Rande des Gartens der Begegnung können sich besonders die Eltern die Wartezeit versüßen. Und so bildet sich auch dort eine Warteschlange für Kaffee, Tee, Kuchen oder Eis. Schnell sind dann die Stühle unter den Sonnenschirmen besetzt – zum Verweilen und miteinander Schwätzen.
Von April bis Oktober geöffnet
Damit das auch in Zukunft so sein kann, braucht es viele ehrenamtlich helfende Hände im Café. Denn der Wunsch ist es, das Café in den Monaten von April bis Oktober jeden Sonntag wieder mit Leben zu füllen, wie Jürgen Knodel, Vorsitzender der Stiftung Tragwerk, erklärt. Dazu braucht es allerdings Ehrenamtliche. Diese müssen aber nicht alles alleine stemmen: „Sie arbeiten im Team und werden umfangreich eingearbeitet“, erzählt Ulrike Nick, Verantwortliche für die Ehrenamtlichen-Arbeit bei der Stiftung. Die Helferinnen und Helfer sind dabei frei in ihrer Zeiteinteilung und haben auch die Möglichkeit, sich mit eigenen Ideen einzubringen.
Bei großen Veranstaltungen wie etwa der Zaubershow, die in größeren Abständen stattfinden, organisiert die Hauswirtschaft des Wächterheims die Bestückung. Die Ehrenamtlichen geben Getränke und Kuchen aus, stellen Tische und Stühle auf. An den anderen Sonntagen bei weniger Betrieb dürfen sie auch gerne mal Selbstgebackenes mitbringen, vor Ort Waffeln backen oder ihre Ideen für die Dekoration der Tische umsetzen.
Kreative Ehrenamtliche gesucht
Darüber hinaus ist es Jürgen Knodel und Ulrike Nick ein Anliegen, dass mit dem Ehrenamt der Dialog zwischen Jung und Alt und das gesellschaftliche Miteinander gefördert wird. Der zeitliche Aufwand für das Helfen beträgt etwa vier Stunden in einer Schicht. Wichtig ist Ulrike Nick, „dass sich die Ehrenamtlichen frei fühlen. Die Arbeit soll ihnen Spaß machen und es soll keine Verpflichtung sein, etwa jedes Wochenende oder regelmäßig im Café auszuhelfen“, sagt sie. Pro Stunde werden den Ehrenamtlichen fünf Euro Aufwandsentschädigung bezahlt.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, sollte Freude an Begegnungen und Offenheit für andere Menschen mitbringen sowie die Bereitschaft, sich einzubringen und im Team zu arbeiten. Keiner bleibe mit seinen Fragen alleine. „Die Ehrenamtlichen sind eingebunden wie jeder andere Mitarbeiter auch“, sagt Ulrike Nick. So findet etwa einmal im Jahr ein gemeinsames Essen für die Ehrenamtlichen statt. Wer nicht bis April warten möchte, kann sich jetzt schon melden, denn auch den offenen Mittagstisch will man wiederbeleben und auch für Menschen aus dem Quartier rund ums Wächterheim öffnen.
Die Wünsche von Jürgen Knodel und Ulrike Nick lassen sich aber nur erfüllen, wenn sich genügend Ehrenamtliche finden. Denn sonst ist es mit dem Café wie mit dem Bonbonkistchen: Wenn der Zauberer fehlt, bleibt es leer.
Info: Mitmachen können beispielsweise Teenagerinnen und Teenager genauso wie Seniorinnen und Senioren oder eben wer sich angesprochen fühlt und Spaß an ehrenamtlicher Arbeit hat. Bei Interesse darf man sich bei Ulrike Nick unter der E-Mail infobuero-aktiv@stiftung-tragwerk.de oder unter Telefon 0 70 21/50 08 73 melden.