Kirchheim
Im Musical „Martha und Maria“ erfahren die Protagonisten die Bibel durch Virtual Reality

Kunst Im neuen Alleenforum des Christusbundes wurde das Musical „Martha und Maria“ aufgeführt. Es handelt von zwei Schwestern und ihrem geliebten Bruder, der schwer erkrankt. Von Tibor Burghardt

Zwei ungleiche Schwestern – so heißt der Untertitel des Musicals „Martha und Maria“, das im neuen Alleenforum des Christusbundes aufgeführt wurde. Autoren des Musicals sind die beiden Mitarbeiter des christlichen Kinder- und Jugendwerkes „Wort des Lebens“, Alexander Lombardi, der für den Text verantwortlich war, und Gregor Breier, der die Musik in seine Hände nahm. In dem Musical erleben die beiden Schwestern Martha und Maria, wie ihr geliebter Bruder Lazarus plötzlich krank wird und die Situation völlig entgleitet. Ihr Glaube an Gott wird in dieser schwierigen Situation auf die Probe gestellt. Eingebettet ist die his­torische Geschichte in eine Rahmenhandlung in der Gegenwart.

Protagonisten dieser Rahmenhandlung sind drei Freundinnen im aufblühenden Alter, die sich an ihrem Lieblingsplatz treffen. Nach anfänglichem Smalltalk beginnt eine von ihnen darüber zu klagen, dass ihr musikalisches Projekt, auf das sie sich schon so lange gefreut hat, nun plötzlich auf der Kippe steht. So entsteht eine hitzige Diskussion. Schließlich outet sich eine der drei als Christin, und mittels Virtual-Reality-Brillen gewährt sie ihren neugierig gewordenen Freundinnen einen Einblick in die Bibel.

In den Evangelien wird von dem gläubigen Lazarus berichtet, der zusammen mit seinen beiden Schwestern Martha und Maria ein kleines Häuschen in Bethanien, einem kleinen Dorf in Paläs­tina, bewohnt. Lazarus ist eine lebhafte und humorvolle Frohnatur. Zusammen mit seinen Schwes­tern, Freunden und Nachbarn feiert er ein Fest mit viel Pomp, Musik und Gesang. In einer schwärmerischen Rückschau lässt er sein bisher unbekümmertes Leben Revue passieren. Bei seinen ausgelassenen Freudentänzen schwingt er fröhlich das blaue Wellholz seiner Schwester Martha in die Lüfte. Als Maria einmal ihren Geschwis­tern glückstrahlend ihr kostbares Geschenk für ihren zukünftigen Mann zeigt, betrachtet Lazarus es verzückt, während die sparsame Martha nur missbilligend dreinschaut.

In einer anderen Szene stehen die zwei Schwestern in der Küche. Maria hält ein buntes, selbst gepflücktes Blumensträußchen in den Händen und singt ein Loblied zu Ehren von Jesus. Die in der anderen Ecke des Raumes stehende, stets auf Ordnung und Sauberkeit achtende Martha tut es ihr nach – mit einem Besen in der Hand. Dann kommt endlich der große, lang herbeigesehnte Tag, an dem Jesus bei ihnen einkehrt. Martha werkelt eifrig in der Küche, um ein fürstliches Festmahl zuzubereiten. Zur gleichen Zeit sitzt Maria vor Jesus und lauscht ergeben seinen Worten. Dabei benetzt sie hingebungsvoll die Füße von Jesus mit kostbarem Salböl.

Als Lazarus wenig später plötzlich verstirbt, sind Maria und Martha untröstlich. Marias Kummer und Schmerz waren so groß, dass sie sogar Jesus Vorwürfe machte, weil er gegangen war. Doch nach vier Tagen kam Jesus überraschend zurück, ließ den Grabstein zur Seite schieben und rief Lazarus zu, dass er herauskommen soll, worauf der Verstorbene leibhaftig aus dem Grab herauskam. Dieses Wunder vollbrachte Jesus, damit die Menschen ihn als Sohn Gottes erkennen und die Macht Gottes zum Ausdruck kommt.

In dem mitreißenden farbenfrohen und bewegenden Musical voller Tanz, Trubel, Jubel und Heiterkeit wechselten sich flotte christliche Pop-Songs und einfühlsame Balladen rasant ab. Sie verknüpfen die biblische Geschichte um Lazarus mit den Erlebnissen der drei Freundinnen aus der Gegenwart.