Kirchheim
Im Sparmodus: Wie viel Brandschutz muss sein?

Sanierung Die Eduard-Mörike-Sporthalle in Ötlingen soll so weit ertüchtigt werden, dass sie weiter betrieben werden kann.

Kirchheim. Vom ganz großen Wurf hatten die Stadtverantwortlichen aus Kostengründen schon abgesehen: Eigentlich hätte die Eduard-Mörike-Sporthalle in Ötlingen für 6,67 Millionen Euro saniert werden sollen. Jetzt liegt eine abgespeckte Variante auf dem Tisch. 1,75 Millionen Euro könnte die „Minimalsanierung“ kosten, wie Hochbauamtsleiterin Birgit Spann dem zuständigen Ausschuss vorrechnete. Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader ergänzte, dass es sich dabei um die Umsetzung der notwendigsten Maßnahmen handle: „Wir wollen die Halle so ertüchtigen, dass sie auf jeden Fall weiter betrieben werden kann.“

Ötlingens Ortsvorsteher Siegfried Stark fasste den Unmut in Worte, der im Teilort herrscht. Im November 2021 sei zunächst eine Generalsanierung ins Auge gefasst worden, die dann aber gekippt wurde: „Jetzt ist immer noch nichts passiert“, schimpfte er und betonte, das Dach sei noch kaputter als vorher, gleiches gelte für die Duschen, die doch für Wettkämpfe erforderlich seien. „Wir wollen nicht wieder erleben, dass wir eine unbenutzbare Halle haben“, sagte Stark und pochte auf einen Zeitplan für eine Generalsanierung.

Zu den unverzichtbaren Maßnahmen gehört nach Ansicht der Planer auch die Einrichtung einer Fluchttreppe, die von der Tribüne aus erreichbar ist. Deren Sinn stellte jedoch SPD-Fraktionsvorsitzender Marc Eisenmann auf der Suche nach weiteren Einsparmöglichkeiten infrage. Der Bereich werde definitiv immer vom Hausmeis­ter abgeschlossen. Unterstützung erhielt er von Hans-Peter Birkenmaier von den Freien Wählern. Er plädierte angesichts der Existenz von fünf ebenerdigen Ausgängen dafür, sich auf Dinge wie Dachsanierung und Heizungssteuerung zu konzentrieren. „Hier geht es um die Frage der Haftung“, betonte Pascal Bader. CDU-Mann Dieter Hoff problematisierte die Frage, ob es sich hier um eine Versammlungsstätte handle. Dann nämlich sei der hohe Brandschutzstandard tatsächlich Pflicht.

Schließlich einigte man sich darauf, es bei einer puren Kenntnisnahme zu belassen. In der nächs­ten Sitzung des Infrastrukturausschusses soll dann ein Brandschutzexperte Licht ins Dunkel bringen. Irene Strifler