Vom Rekordhoch zurück zur Normalität: Nach einer Phase permanent steigender Immobilienpreise hat sich der Nachfrage-Boom in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschwächt. „Bis dahin prägte den Immobilienmarkt teilweise ein übertriebenes Preisgefüge. Diese Situation hat sich etwas beruhigt – allmählich werden wieder realistischere Preise aufgerufen“, sagt Markus Deutscher, Bereichsleiter Immobilien der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Wie sich die Preise für Wohnungen und Häuser im Landkreis Esslingen entwickelt haben, darüber informiert der aktuelle Immobilienpreisspiegel. Die Broschüre steht im Internet unter www.ksk-es.de in der Rubrik Immobilien zum Herunterladen zur Verfügung.
Die eigenen vier Wände bieten aus Sicht von Immobilienexperten noch immer die beste Altersvorsorge: „Im Alter mietfrei zu wohnen mit der Immobilie als Sicherheit, ist nach wie vor angesagt“, berichtet Markus Deutscher. Allerdings hätten die durch Inflation, Energiekrise und Zinswende gestiegenen allgemeinen Kosten die finanziellen Spielräume vieler Menschen verringert. „Die Finanzierungskosten für Wohnbaudarlehen haben sich innerhalb eines Jahres deutlich erhöht. Je nach Objekt können das mehrere hundert Euro pro Monat sein. Diese Entwicklung wirkt sich natürlich auf die Zahl potenzieller Kaufinteressenten aus. Die Zeit der ‚Glücksritter‘, die ohne Eigenkapital zum Billigzins eine Immobilie finanzieren wollten, ist nahezu vorbei“, erklärt Deutscher. Seine Empfehlung: Wer über den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nachdenkt, sollte frühzeitig Eigenkapital ansparen.
Das Angebot an Immobilien hat in den vergangenen Monaten aufgrund der Kaufzurückhaltung zugenommen, bleibt aber weiterhin überschaubar. „Die Inflation macht Sachwerte attraktiv. Wohnungen und Häuser bleiben künftig jedoch nach wie vor knapp. Außerdem ist die Neubautätigkeit rückläufig, und dringend benötigter Wohnraum wird in den kommenden Jahren kaum neu geschaffen. Wegen der erhöhten Nachfrage nach Mietwohnraum werden dort die Preise tendenziell steigen“, erläutert Deutscher. Deshalb bleibe Eigentum auf Sicht weiter attraktiv. Diese Aussage gilt insbesondere für bevorzugte Lagen. „Besonders gefragt sind qualitativ hochwertige Objekte in gepflegtem Zustand ohne Renovierungsstau. Die Energieeffizienz von Gebäuden rückt mehr und mehr in den Fokus. Sanierte Objekte bieten in der Regel einen Mehrwert und sind deshalb erste Wahl“, sagt Markus Deutscher. Dagegen könnten eine weniger begehrte Lage, eine veraltete Bausubstanz, Ausstattungsmängel sowie anstehende Renovierungsarbeiten zu Preisabschlägen führen. „Interessenten sollten die derzeitigen Kosten für fachmännische Handwerkerarbeiten auf jeden Fall in ihre Kalkulation einbeziehen“, rät Deutscher. pm
So viel kosten Immobilien im Landkreis Esslingen
In Kirchheim werden Neubauvorhaben zu Quadratmeterpreisen von 4550 Euro bis 6500 Euro gehandelt. Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser reichen von 510 000 bis über 1,82 Millionen Euro.
In Esslingen und Umgebung liegen die Quadratmeterpreise für Neubauwohnflächen im Schnitt zwischen 5050 und 7500 Euro. Die Preisspanne für den Quadratmeter erschlossenes Bauland beginnt bei rund 500 Euro und erreicht in bevorzugten Lagen 1100 Euro. Gebrauchte Einfamilienhäuser werden zwischen 410 000 Euro und 1,87 Millionen Euro gehandelt.
In Nürtingen erreichen die Quadratmeterpreise für gebrauchte Eigentumswohnungen bis zu 4050 Euro. Selten werden weniger als 2050 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Für freistehende gebrauchte Einfamilienhäuser werden zwischen 410 000 Euro und 1,42 Millionen Euro bezahlt.
Mehr Infos gibt es im Immobilienpreisspiegel unter www.ksk-es.de. pm